Ohlenhof. Als Musik-Moderator hat sich Jürgen Ferber mit zahlreichen Vorträgen aus dem Bereich Schlager, Operette und Filmmusik einen Namen gemacht. In seinem letzten Musikvortrag für dieses Jahr, am kommenden Mittwoch, 22. November, will Ferber „Theaterduft und Kulissenduft“ in der Begegnungsstätte des kurz Na‘ genannten Nachbarschaftshauses Helene Kaisen, Beim Ohlenhof 10, verbreiten. Anlass ist sein 134. Musikvortrag, mit dem er auch seine diesjährigen Aktivitäten in der Einrichtung beendet.
Für die Veranstaltung hat er laut Pressemitteilung ein „Festival der Operettenmusik“ mit vielen der besten Stimmen dieses Musikgenres zusammengestellt. Darunter sind beispielsweise die weiblichen Stimmen von Sari Barabas, Ingeborg Hallstein, Anneliese Rothenberger, Elisabeth Schwarzkopf, Rita Streich und Herta Talmar zu hören. Aber auch bei den Herren gibt es eine prominente Besetzungsliste, zum Beispiel mit Nicolai Gedda, Willy Hofmann, Heinz Hoppe, Jonas Kaufmann, Sandor Konya, Rudolf Schock, Eberhard Wächter und Fritz Wunderlich. Zudem hat Ferber einen dreifachen Bremenbezug in seinen Musikvortrag eingearbeitet. So soll die Eröffnung des Nachmittagsprogramms mit einer Aufnahme des WDR-Rundfunkorchesters unter der Leitung eines Dirigenten, der im Theater am Goetheplatz etliche Jahre Generalmusikdirektor war, geschehen. In einem weiteren Titel sei dann ein Bariton vertreten, der ebenfalls jahrelang zum Ensemble des Theaters gehörte.
Fritz Wunderlich, der von Fachleuten als bedeutendster deutscher Tenor der Nachkriegsgeschichte bezeichnet wird, soll dann mit einem Auszug aus einer Operette von Nico Dostal zu hören sein, die in Bremen uraufgeführt wurde. „Die Einzelheiten zu diesen Bremensien sollen für das Publikum eine Überraschung sein“, sagt Jürgen Ferber. Die meisten Musikstücke stammen aus dem Bereich der „silbernen Operette“, also aus der Zeit nach dem Jahr 1900. Der Musik-Moderator hat sich für einige der beliebtesten Komponisten jener Zeit entschieden, wie für Ralph Benatzky, Leo Fall, Emmerich Kalman, Franz Lehar, Fred Raymond und Oscar Straus. Aus der Zeit der „goldenen Operette“, also bis 1900, ist vor allem Musik aus der Operette „Der Vogelhändler“ von Karl Zeller zu hören. Ein munteres Duett aus „Die Blume von Hawaii“ von Paul Abraham wird von Julia Keitel und dem bekanntesten der derzeitigen deutschsprachigen Tenöre, Jonas Kaufmann, dargeboten. Ohnehin wechseln anspruchsvolle lyrische Musikstücke mit schwungvollen, teils humorvollen, Titeln ab.
Der berühmte Filmschauspieler Carl-Heinz Schroth, der 1989 verstarb, ist mit einem Loblied auf den Grinzinger Wein im Programm vertreten. Bei beinahe allen aufgelegten Stücken handelt es sich um Duette. Der Abschluss des Nachmittags geschieht mit der laut Ferber „schönsten Aufnahme eines Musikstücks der Operette überhaupt, bei dem regelmäßig viele Zuhörer eine Gänsehaut bekommen“.