Wer in ein Tiny House einzieht, muss sich von vielen Dingen trennen. Darunter ist vielleicht ganz lieb gewonnener Tinnef: die von der Tante geerbte Vase, der auf dem Flohmarkt günstig geschossene Plattspieler. In den kleinen Häusern ist aber kein halber Meter Platz zu viel. Jede Nische muss klug genutzt werden. Dort kann nur einziehen, worauf sich keinesfalls verzichten lässt.
Ein Horror für alle, die es daheim gern üppig haben und vom nächsten Bücherregal und der Espressomaschine wie im italienischen Café träumen. Spannend ist der Trend. Wie lebt es sich mit weniger Besitz? Darüber etwas zu erfahren, schärft sicher den Blick für das eigene Leben. Der Trend Tiny House zeigt zudem, dass es in der Gesellschaft ein tiefes Bedürfnis gibt, sich zu reduzieren und weniger zu konsumieren.
Die kleinen Häuschen sind sicher nicht jedermanns Sache und kein Allheilmittel gegen die Wohnraumnot. Das Mehrfamilienhaus bringt auf der Innenstadtfläche schlicht mehr. Doch klug aufgestellt, können Tiny Houses an den richtigen Orten beleben und weger ihrer Beweglichkeit sogar nur für einen kurzen Moment ein sinnvolles Experiment sein.