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Klimaschutzagentur sieht Thorsten Nagel als Vorbild Umweltpreis geht an Bauherrn des "Energy Office"

Bremen. Gestern ist zum achten Mal der Bremer Klimaschutzpreis vergeben worden. Preisträger ist Thorsten Nagel, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Procon. Die hat mit dem "Energy Office" in der Überseestadt "das ökologischste Haus Bremens" gebaut, wie Laudator Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Energiekonsens, sagte. Das "Energy Office" erzeuge beispielsweise bis zu 75 Prozent seines Energiebedarfs selbst, mit der Hilfe von Erdwärme. Es wurde bereits mit dem Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.
03.07.2012, 05:00 Uhr
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Von Helge Dickau

Bremen. Gestern ist zum achten Mal der Bremer Klimaschutzpreis vergeben worden. Preisträger ist Thorsten Nagel, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft Procon. Die hat mit dem "Energy Office" in der Überseestadt "das ökologischste Haus Bremens" gebaut, wie Laudator Martin Grocholl, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Energiekonsens, sagte. Das "Energy Office" erzeuge beispielsweise bis zu 75 Prozent seines Energiebedarfs selbst, mit der Hilfe von Erdwärme. Es wurde bereits mit dem Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.

Der Bremer Klimapreis wird von Energiekonsens vergeben. Die Verleihung fand gestern in der oberen Rathaushalle statt, im Rahmen eines Senatsempfangs: Denn Energiekonsens feiert dieses Jahr den 15. Geburtstag. Die Klimaschutzagentur ist eine gemeinnützige GmbH, Gesellschafter sind die SWB, EWE und die Stadt Bremen.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne), der als Gastgeber im Rathaus auftrat und in einem Grußwort auf die Geschichte der Klimaschutzagentur zurückblickte. "Startpunkt war der Klimaschutzgipfel in Rio 1992", sagte er. Damals sei der Nachhaltigkeitsbegriff entwickelt worden, "fünf Jahre später benötigte Bremen eine Institution, die sich den dort formulierten, drängenden Fragen widmet." Seitdem sei viel erreicht worden. Lohse stellte unter anderem die Kampagne "Plietsch" hervor, die energieeffiziente Unternehmen berät. Er sprach auch vom Ziel Bremens, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken: "Wir müssen unsere Anstrengungen deutlich steigern, um dieses Ziel zu erreichen."

Woran es dabei manchmal hakt, erläuterte Professor Gerhard Roth in seiner Festrede. Roth ist Hirnforscher an der Universität Bremen und ging darauf ein, warum es Menschen schwer fällt, ihr Verhalten zu ändern, obwohl sie wissen, dass es nötig wäre. "Menschen zielen auf kurzfristige Effekte ab. Es fällt uns schwer, längerfristig zu planen", so Roth. Viele Menschen würden zum Beispiel von langen Amortisierungszeiträumen abgeschreckt, wenn es um die Investition in Energieeffizienz gehe. "Man zieht es vor, so weiterzumachen wie bisher", sagte er. Wissen und Überzeugung müssten verstärkt werden, um "das menschliche Beharrungsvermögen" auszuhebeln.

"Vor allem brauchen wir Menschen, die aus Klimaschutzideen praktische Vorbilder machen", sagte Martin Grocholl in seiner Laudatio auf den Preisträger. Der Klimaschutzpreis solle eines dieser Vorbilder herausheben. "Ich wollte ein Modellprojekt etablieren, dem andere folgen wollen", sagte Nagel selbst zu dem Projekt "Energy Office".

Zum Schluss vergab Energiekonsens noch einen Sonderpreis an Rita Kellner-Stoll, die von der Umweltbehörde aus eine senatsübergreifende Arbeitsgruppe geleitet hatte und an der Festlegung der Klimaschutzziele Bremens beteiligt war. Jetzt hat sie eine Stiftung an der Universität gegründet, um die Klimaforschung zu unterstützen.

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