Was ist denn da nur in Bremens Bildungssenatorin gefahren? Da geht es um den Lehrermangel an Bremer Schulen und um nicht ganz unberechtigte Vorbehalte der Universität gegenüber dem Notfall-Einsatz von Studierenden – da watscht Claudia Bogedan plötzlich die Uni ab. Die leiste keine gezielte Unterstützung, deshalb müsse die Bildungsbehörde die Sache selbst in die Hand nehmen.
Dumm nur, dass ihrem Ressort schon seit knapp einem Jahr ein Entwurf der Uni in genau dieser Angelegenheit vorliegt. Das hat Bogedan unter den Tisch fallen lassen. Stattdessen gibt sie die Macherin, die Uni ist säumiger Dienstleister. Mal abgesehen davon, dass die Uni autonom ist und keine weisungsgebundene Dienststelle – es ist auch keineswegs ihre Aufgabe, fortgeschrittene Studierende als Notnagel für bedürftige Schulen abzustellen. Mehr noch: Man könnte darüber streiten, ob Studierende überhaupt als Hilfslehrer eingesetzt werden sollen, und sich fragen, ob die Reaktion der Bildungssenatorin angemessen ist. Offenbar brauchte sie ein Ventil, um Dampf abzulassen. Ein Zeichen dafür, wie stark sie unter Druck steht. Und wie geschwächt ihre Position inzwischen ist.