Zugegeben, beim Verfahren um den Überfall auf die Bauarbeiter kommt einiges zusammen. Das eigentlich zuständige Amtsgericht wäre mit diesem Fall überfordert gewesen. Und das Landgericht ist erstens chronisch überlastet und hat zweitens tagtäglich ganz andere Kaliber von Straftaten zu verhandeln als die gefährliche Körperverletzung, um die es auf der Baustelle ging.
Diese Konstellation mag als Erklärung herhalten, warum es auch nach fast fünf Jahren noch keinen Prozess gegeben hat. Doch besser macht es die Sache nicht. Denn hier wird das Grundvertrauen der Bürger in ihre Justiz berührt. Die Täter trotzdem so lange unbehelligt zu lassen, sendet deshalb ein verheerendes Signal aus. Gerade an das Milieu, aus dem die mutmaßlichen Täter stammen: Macht ruhig weiter. Ihr könnt sogar Menschen zusammenschlagen – in Bremen kommt Ihr damit durch. Da schafft man es ja nicht einmal, euch vor Gericht zu stellen.
Und es wird noch schlimmer kommen. Denn selbst wenn der Prozess wie angekündigt tatsächlich in diesem Jahr beginnt – glaubt denn im Ernst jemand, dass es ein halbes Jahrzehnt nach der Tat noch für eine Verurteilung der Täter reichen wird?
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