Von Fahrradfahrern und Fußgängern wird sie gern genutzt: die Weserfähre „Pusdorp“, die im Sommer die Ortsteile Rablinghausen, Überseestadt und Gröpelingen miteinander verbindet. Nun startet das kleine Schiff in die nächste Saison. Ab Sonntag, 28. April, beginnt der Pendelbetrieb.
Zum Saisonstart haben die Betreiber am Dienstag einige Neuerungen vorgestellt: So fährt die Fähre nicht mehr freitags und nicht mehr spät am Abend. Dafür gibt es ausgedehnte Fahrzeiten speziell für Veranstaltungen – beispielsweise beim Gröpelinger Sommer (29. und 30. Juni). Bis zum 3. Oktober ist die Fähre zwischen Pier 2, Molenturm und Lankenauer Höft dann im 30-Minuten-Takt unterwegs – an Wochenenden und an Feiertagen zwischen 11 und 19 Uhr.
„Die Freitagsfahrten haben sich in den Abendstunden nicht gerechnet“, erklärt Andrea Munjic vom Verein Kultur Vor Ort. Betreiberin der Fähre ist die Reederei Hal Över. Unterstützt wird der Fährverkehr durch die Beiräte Walle, Gröpelingen und Woltmershausen, das Kulturhaus Pusdorf, das Gröpelingen-Marketing und Kultur Vor Ort.
Schwankende Fahrgastzahlen
Auch die Preise der kleinen Fähre haben sich leicht verändert. Eine einfache Fahrt kostet nun mit 1,50 Euro zehn Cent mehr als noch im Vorjahr, Fahrradfahrer zahlen 1,80 Euro. Die Zehnerkarte ist nun für zehn statt neun Euro zu haben, mit Rad kostet sie elf Euro. Die Preise sind denen der Sielwallfähre angepasst, da das Zehnerticket auch hier verwendet werden darf.
„Wir hatten nun mehrere Jahre stabile Preise, die konnten wir aber wegen gestiegener Personal- und Treibstoffkosten nicht halten", begründet Harro Koebnick, Geschäftsführer der Reederei Hal Över.
Im vergangenen Jahr haben den Angaben zufolge gut 14 600 Fahrgäste die Fähre genutzt. Koebnick: „Da ist noch Luft nach oben.“ Zum Vergleich: Als die Fähre nach 32-jähriger Pause den Betrieb 2013 wieder aufgenommen hatte, gingen noch etwa 16 500 Fahrgäste an Bord – die meisten von ihnen kommen auch heute noch mit dem Fahrrad. In den Jahren dazwischen hatten sich die Zahlen zwischen 10 300 und 11 700 Fahrgästen eingependelt.
Die im Vergleich zu 2013 gesunkenen Fahrgastzahlen führt Koebnick unter anderem auf die schwierige Situation am verlegten Anleger in der Überseestadt zurück. Wegen der Bauarbeiten am Waller Sand musste der Anleger am Molenturm zwischenzeitlich zum Landmarktower verlegt werden. Das habe eine andere Taktung der Fähre nach sich gezogen, die einigen Fahrgästen nicht entgegengekommen sei. Außerdem spiele bei Fahrgastzahlen auch das Wetter immer eine Rolle, so Andrea Munjic.
Wesershuttle rechnete sich nicht
Die Weserfähre sei eine reine Freizeitfähre und werde von Fußgängern und Radfahrern genutzt, die meist nicht mit dem Auto anreisten, sagt Munjic. Die „Pusdorp“ schaffe zwar eine gute Verbindung zwischen den Stadtteilen, Berufspendler könnten die Verbindung jedoch nicht gut nutzen – schließlich gibt es sie nur am Wochenende. Als entlastende Alternative für die viel befahrene Überseestadt kommt die Fähre daher nicht infrage.
Das möchten die Reederei und die Beiräte in Walle, Gröpelingen und Woltmershausen jedoch ändern. Ihr Wunsch ist es, die Stadtteile mit einem regelmäßigen Fährverkehr zu verbinden – vielleicht sogar mit einem schnelleren Schiff bis in die Innenstadt. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. Im vergangenen Sommer hatte CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder zusammen mit weiteren Partnern ein Wesershuttle ins Leben gerufen, das das Weserstadion mit dem Landmarktower verbunden hat. Das Projekt hat sich aber nicht gerechnet.
Weitere Informationen
An folgenden Tagen, an denen es Veranstaltungen etwa im Lankenauer Höft gibt, ist die Fähre länger, also von 11 Uhr bis etwa Mitternacht, unterwegs: 4., 11., und 25. Mai, 15. und 29. Juni, 6. und 27. Juli, am 16. August (ab 16 Uhr), sowie am 17. und 31. August. Weitere Infos gibt es unter www.weserfähre-bremen.de und unter www.kultur-vor-ort.com.