Bremen (aky). Für das Bremer Bäckerhandwerk gibt es erstmals seit acht Jahren einen Tarifabschluss: Bäcker und Verkäufer sollen ab August 5,9 Prozent mehr Geld bekommen, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Bremen-Weser-Elbe mit. Ein Geselle mit Berufserfahrung verdiene künftig monatlich rund 110 Euro mehr, Verkäufer rund 92 Euro.
Auf einen weiteren Lohnzuschlag hätten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber für Sommer 2013 geeinigt. In einem Jahr steige der Lohn für Beschäftigte mit langjähriger Berufserfahrung um weitere vier Prozent. Auch Mini-Jobber bekommen künftig mehr Geld: Wer in Teilzeit arbeite, habe Anspruch auf den vollen Tariflohn, sagt der Bremer Gewerkschaftssekretär Thorsten Zierdt. Für eine junge Fachverkäuferin liege dieser bei 9,16 Euro.
In den vergangenen acht Jahren galt der Tariflohn nur für Mitarbeiter, die schon vor dem 30. April 2004 bei einer Bäckerei beschäftigt waren, erklärt Zierdt. „Das war mehr als wichtig, dass es wieder einen Tarifabschluss gibt“, sagt Zierdt. Bei Neueinstellungen seien nämlich in der Zwischenzeit mitunter Löhne von 5,50 Euro gezahlt worden. In der Folge blieben Ausbildungsplätze unbesetzt. Das habe zu einem extremen Fachkräftemangel im Backhandwerk geführt, da in anderen Branchen etwa durch Mindestlöhne mehr Geld gezahlt wurde.