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Verkauf abgeblasen AB Inbev behält Diebels und Hasseröder

Eigentlich hatte AB Inbev bereits vor einem Jahr einen Käufer für Diebels und Hasseröder gefunden. Daraus wurde nichts, und nun will AB Inbev die Marken behalten. Was der Deutschland-Chef als Grund nennt.
20.03.2019, 13:16 Uhr
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AB Inbev behält Diebels und Hasseröder
Von Florian Schwiegershausen

AB Inbev Deutschland hat sich dazu entschieden, die Marken Diebels und Hasseröder nicht zu verkaufen. Das Unternehmen hat die Gespräche mit allen Interessenten beendet. Florian Weins, der frischgebackene Deutschland-Chef von AB InBev, sagte dazu: „Unsere Strategie für Deutschland hat sich weiterentwickelt. Daher werden Hasseröder und Diebels in Zukunft eine neu definierte Rolle in unserem Portfolio spielen." Die Mitarbeiter wurden heute über die Entscheidung informiert.

Bereits seit 2017 stand Hasseröder mit Sitz in Wernigerode im Harz zum Verkauf. Es gilt als die fünftgrößte deutsche Biermarke. Doch innerhalb von AB Inbev übernahm das Bier immer mehr die Funktion der Günstig-Marke mit zahlreichen Rabattaktionen im Einzelhandel. Darüber wurde ein Großteil des Bieres verkauft.

Diebels in Issum gehört zu den Marktführern beim Altbier und braut seit 1878 am Niederrhein Bier. Allerdings stellt die Brauerei auch seit langem Pils her. Seit 2006 - damals zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland - wird dort auch Beck's gebraucht, um auf entsprechende Nachfragen reagieren zu können. Die aktuelle Nachricht sollte die mehr als 200 Mitarbeiter freuen.

Freuen können sich auch die Freimarktbesucher. Denn mit der Hilfe von Diebels gibt es dort in einigen Partyzelten Haake-Beck Pils in Zehn-Liter-Fässern zum Zapfen am Tisch. Das Bier wird extra für den Freimarkt in die Fässer abgefüllt. Die Fässer stammen von Diebels, wo auch die Abfüllung des Bieres erfolgt. Denn im Rheinland ist das Zehn-Liter-Fass, im rheinischen Dialekt auch „Pittermänchen“ genannt, ein beliebtes Gebinde für die Party oder den Grillabend. Im Falle eines Verkaufs wäre man aber wohl auch darüber eingekommen, die Fässer weiterhin für den Bremer Freimarkt abzufüllen.

Vor einem Jahr wollte eigentlich der hessische Finanzinvestor CKCF Diebels und Hasseröder übernehmen. Er wolle den „etwas verstaubten Bier-Juwelen“ neuen Glanz verleihen, kündigte damals der CKFC-Eigentümer Daniel Deistler an. Doch aus dem Deal wurde am Ende nichts, und AB Inbev musste erneut auf Käufersuche gehen.

Womöglich wird die Entscheidung, Diebels und Hasseröder zu behalten, nicht die einzige strategische Neuausrichtung gewesen sein, mit der AB Inbev den deutschen Markt stärken will.

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