Am Bremer AB-Inbev-Standort wird voraussichtlich erneut kein Bier gebraut – zumindest von diesem Dienstagabend von 22 Uhr an für die darauffolgenden 24 Stunden. Aufgerufen zu dem Warnstreik hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach der zweiten Tarifrunde. Es habe kein angepasstes Angebot von der Arbeitgeberseite gegeben, sagt Finn Petersen, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG für das Tarifgebiet der Brauindustrie Bremen. Trotz des klaren Zeichens der NGG-Mitglieder, dass man bereit für Verhandlungen sei und „Erst-Forderungen in den seltensten Fällen auch den Abschluss beschreiben.“
Die Arbeitgeber würden eine stark nach unten angepasste Forderung der NGG erwarten, schildert Petersen die Situation von der vertagten Verhandlung vom 05. März. „Die Erwartung der Arbeitgeberseite zur Senkung der Zwölf-Prozent-Forderung, mit der um 0,8 Prozent gesunkenen Inflationsrate und dem Energiepreisdeckel zu begründen, ist provokant“, sagt Björn Bauer von der Gewerkschaft NGG der Region Bremen-Weser-Elbe. Gerade wenn zeitgleich in den Medien über steigende Gewinne sowie geplanten Erhöhungen der Dividenden um 50 Prozent berichtet werde. Dann müsse man sich „nicht über die Streikbereitschaft der Beschäftigten wundern“, sagt Bauer.
Für die Bremer Brauer geht es am 27. März wieder an den Verhandlungstisch. „Mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen ist zu rechnen, wenn die Arbeitgeber diesmal nichts Verhandlungsfähiges vorlegen", kündigt Bauer an.