Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit haben sich bei AB Inbev die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftszahlen niedergeschlagen. Der Umsatz beim weltgrößten Brauereikonzern sank im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber 2019 um zehn Prozent auf knapp 47 Milliarden US-Dollar. Das entspricht knapp 39 Milliarden Euro.
Berücksichtigt man besondere Effekte durch Käufe und Verkäufe sank der Umsatz um knapp vier Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen am Stammsitz im belgischen Löwen bei Brüssel bekannt gab. Der Nettogewinn brach – auch durch Abschreibungen – um 85 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein. Das entspricht knapp 1,2 Milliarden Euro.
Durch die geschlossenen Kneipen im Lockdown und all die abgesagten Veranstaltungen, Volksfeste und Konzerte sank der Absatz von Bier und Biermischgetränken in Deutschland und den anderen Märkten von AB Inbev in der Welt spürbar. Auf dem ganzen Globus verkaufte das Unternehmen knapp 531 Millionen Hektoliter. Das waren verglichen mit 2019 gut 30 Millionen Hektoliter weniger.
Bereits im Vorfeld der Geschäftszahlen sagte der Sprecher von AB Inbev Deutschland, Fried Heye Allers, dem WESER-KURIER: „Den eingebrochenen Absatz im Bereich der Gastronomie konnten wir nicht ausgleichen, auch wenn wir im Handel ein gutes Ergebnis erzielen konnten. Wir haben unsere Produktion angepasst und auf die veränderte Nachfrage reagiert.“ Letzteres habe dazu geführt, dass das Unternehmen kein Fassbier habe vernichten müssen. Für 2021 seien die Erwartungen groß verbunden mit einem Wachstum. „Dazu werden wir dahin gehen, wo unsere Kunden sind und das Wachstum mit Aktivierungen unterstützen“, sagte Allers.
Gleichzeitig tauchte im Jahresbericht zum ersten Mal eine neue Zahl auf: Mehr als vier Millionen Flaschen Desinfektionsmittel spendete der Konzern an Krankenhäuser und Pflegepersonal in 30 Ländern – so auch in Bremen und den anderen deutschen Brauereistandorten. Das Desinfektionsmittel wurde in der Bremer Brauerei in die Beck's-typische Longneck-Flasche abgefüllt und ebenso in der Hansestadt an Kliniken und Pflegeeinrichtungen verteilt. Den Alkohol dafür gewinnen die Brauer beispielsweise bei der Herstellung von alkoholfreiem Bier, wo dem Getränk der Alkohol mit speziellen Verfahren entzogen wird.