Im Bremerhavener Überseehafen ist der Bau von acht zusätzlichen zuglangen Gleisen an der Vorstellgruppe (Hafenbahnhof) Imsumer Deich so langsam vor dem Abschluss. Als letztes großes Gewerk steht auf der Baustelle in den kommenden Wochen die Montage von 120 Masten für die elektrische Oberleitung an. Zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 10. Dezember 2017 sollen die Gleise in Betrieb genommen werden.
Für Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe ist die Investition in die neuen Gleisanlagen entscheidend, wenn es darum geht, den Eisenbahnhafen Bremerhaven auf weiter wachsende Transportmengen vorzubereiten: „Der Ausbau der Bahnanlagen im Bereich Kaiserhafen, der vor zwei Jahren beendet wurde, hat zu einer ersten Erhöhung der Kapazitäten der Hafeneisenbahn geführt und bewährt sich schon heute."
Hafen- und Logistikwirtschaft profitiert
Die Investition am Imsumer Deich führe laut Howe zu einer weiteren substanziellen Verbesserung. Howe ergänzte: Davon wird unsere Hafen- und Logistikwirtschaft erheblich profitieren. Im Dezember steht dem Hafen eine weitere hochmoderne Achtergruppe zur Verfügung – Schieneninfrastruktur, die der Standort dringend braucht, wenn er die prognostizierten Zuwächse im nächsten Jahrzehnt bewältigen will.“
Bereits etwa jeder zweite Hinterlandcontainer, der in Bremerhaven umgeschlagen wird, werde per Zug an- oder abtransportiert. Bei den Fahrzeugen liege der Marktanteil bei der Schiene noch deutlich höher. „Rund 1,8 Millionen Autos – etwa 80 Prozent der umgeschlagenen Einheiten – erreichen oder verlassen den Hafen umweltfreundlich mit Güterzügen“, fügte Howe an.
570 Züge im Schnitt
Derzeit werden in Bremerhaven pro Woche durchschnittlich 570 Güterzüge abgefertigt. Wenn alles fertig ist, sollen es bis zu 770 Züge pro Woche werden. Mit dem Ausbau des Hafenbahnhofs Imsumer Deich wird die Zahl der Parallelgleise auf 16 verdoppelt. Die Nutzlängen der neu verlegten Gleise betragen 725 bis 750 Meter. Seit zweieinhalb Jahren wird hier gebaut. Die Gesamtkosten betragen rund 30 Millionen Euro. Die Europäische Union unterstützt das Projekt mit 3,7 Millionen Euro.