„Das Airbus-Werk in Bremen ist das einzige Werk in Deutschland, das die umfassende Prozesskette Flügelausrüstung-High-Lift anbietet“, heißt es im gemeinsamen Antrag von SPD, Linke, Grüne, CDU und FDP, der am Mittwoch einstimmig in der Bremischen Bürgerschaft verabschiedet wurde.
Die Bürgerschaft fordert in dem Antrag den Senat auf, sich auf Bundesebene und europäischer Ebene weiterhin für den Verbleib der Flügelausrüstung am Bremer Standort einzusetzen. Die vom Airbus-Konzern ins Spiel gebrachte künftige Ausrichtung für den Standort sei nicht akzeptabel: Die Bürgerschaft sieht das Repair-Geschäft zwar als zukunftsfähiges und der Nachhaltigkeit dienliches weiteres Arbeitsfeld an, es stelle jedoch keinen Ersatz für die Kernkompetenz in der Prozesskette in der Flugzeugproduktion dar. Vielmehr müsste oberste Priorität haben, den Bremer Standort in der Fertigungskette des Flugzeugbaus zu halten und ihn an der Entwicklung des öko-effizienten Flugzeugs von morgen zu beteiligen.
Mehr als 2000 Beschäftigte und 104 Zuliefererfirmen betroffen
„Bremen muss Airbus-Produktionsstandort bleiben“, stellte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) auch die Einstellung des Senats klar. Das sei nicht nur für die mehr als 2000 Beschäftigten wichtig, sondern auch für die mehr als 104 Zuliefererfirmen mit etwa 8000 Beschäftigten. Eine Entscheidung seitens des Konzerns für oder gegen die Produktion und Entwicklung der Flügelausstattung in Bremen gebe es noch nicht. „Gestern erreichte uns die Nachricht, dass Airbus in einem Gespräch mit dem Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung zugesagt hat, dass es solange keine Entscheidung über die Flügelproduktion in Bremen geben wird, bis es nicht auch einen adäquaten Ersatz für den Bremer Standort gibt.“ Und Repair sei kein Ersatz, das sehe der Senat genauso, so die Senatorin.
Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Lencke Wischhusen erinnerte daran, dass Airbus ein europäisches Projekt sei, das eng mit der Politik verwoben sei. Deutschland und Frankreich seien beispielsweise jeweils mit elf Prozent an Airbus beteiligt und somit Bremen auch. Man müsse sich nichts vormachen, jedes Land nehme Einfluss auf den Umstrukturierungsprozess bei Airbus. Deshalb sei es so wichtig, dass Bremen ein solch deutliches Signal setze.