Die insolvente Drogeriekette Schlecker hat vergeblich gegen das endgültige Aus gekämpft. Eine Chronologie der Ereignisse.
1975: Anton Schlecker eröffnet im schwäbischen Kirchheim/Teck seinen ersten Drogeriemarkt. Zwei Jahre später betreibt er 100 Märkte, nach neun Jahren 1000.
1987: Die Drogeriekette expandiert ins Ausland, zunächst nach Österreich. In den Folgejahren kommen Filial-Ketten in anderen europäischen Ländern hinzu.
2008: Das Schlecker-Imperium umfasst europaweit über14000 Filialen. Die Kette, in der Firmengründer Anton Schlecker als eingetragener Kaufmann das alleinige Sagen hat, beginnt Verluste zu schreiben.
2010: Der Umgang mit der Belegschaft bringt Schlecker in die Kritik: Es geht um unrechtmäßig installierte Kameras und den Austausch eigener Mitarbeiter durch schlecht bezahlte Leiharbeiter.
Januar 2011: Weil Kunden und Erträge ausbleiben, modernisiert Schlecker seine Filialen. Eine Marketingkampagne soll das Image verbessern.
Dezember 2011: Schlecker schließt 600 von 8000 Läden in Deutschland. Das Unternehmen schreibt 200 Millionen Euro Verlust.
20. Januar 2012: Schlecker verkündet seine Zahlungsunfähigkeit, wenige Tage später folgt der Antrag auf Insolvenz, auch für die Schlecker-Tochter Ihr Platz.
28. März: Mehr als 10000 Schlecker-Beschäftigten wird gekündigt, 2200 der 5400 Filialen werden geschlossen.
29. März: Eine Transfergesellschaft scheitert, Insolvenzverwalter Geiwitz berichtet von drei bis fünf Investoren für Schlecker.
4. Mai: Bisher reichten rund 3850 Ex-Schlecker-Beschäftigte Klage gegen ihre Kündigung ein.
25. Mai: Geiwitz bekommt vom Gläubigerausschuss eine Galgenfrist von einer Woche. Nur noch zwei Investoren – die Berggruen-Holding und der US-Finanzinvestor Cerberus – bieten für Schlecker.
1. Juni: Die größten Schlecker-Gläubiger stimmen für das endgültige Aus.