Ludwigshafen. Wegen Gesundheits- und Umweltschäden an einem ehemaligen Chemiestandort in Brasilien sind die Konzerne BASF und Shell zu einer Millionen-Zahlung in einen Entschädigungsfonds
verurteilt worden. Eine BASF-Sprecherin bestätigte gestern Medienberichte, wonach der Konzern laut dem Urteil eines brasilianischen Gerichts vom vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Shell 490 Millionen Euro plus Zinsen hinterlegen muss. Das Geld soll Arbeitern und ihren Angehörigen zugutekommen, die bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln Gesundheitsschäden erlitten haben. BASF wolle Einspruch einlegen, erklärte die Sprecherin.
Der Rechtsstreit dauert bereits seit Längerem an. Laut dem BASF-Geschäftsbericht 2011 sieht sich die brasilianische Tochter des Ludwigshafener Konzerns mehreren Einzelklagen und einer Sammelklage gegenüber. Insgesamt machen laut der Sprecherin mehr als 1000 frühere Mitarbeiter und Angehörige Ansprüche geltend. Die BASF hat den Standort in Paulinia im Jahr 2000 übernommen und zwei Jahre später geschlossen. Shell gehörte er bis 1995.