Fürstenfeldbruck (wk). Der Deutsche Bauerntag hält angesichts der wachsenden Weltbevölkerung eine effizientere Agrarproduktion und eine Steigerung der Erträge auch in Deutschland für nötig. Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) habe sich zum Auftakt des Bauerntages gestern der Haltung der UN-Konferenz "Rio+20" angeschlossen, sagte ein Sprecher nach der Sitzung.
Der designierte Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, sprach sich für höhere Lebensmittelpreise aus. "Ich wünsche mir eine größere Wertschätzung für Lebensmittel, die sich auch in der Bereitschaft ausdrückt, höhere Preise zu zahlen", sagte er der "Welt". In keinem anderen Land gäben die Verbraucher einen so geringen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Der baden-württembergische Bauernchef Rukwied ist einziger Kandidat für die Nachfolge des jetzigen Präsidenten Gerd Sonnleitner.
Das Verbandspräsidium diskutierte über eine Erklärung zu erneuerbaren Energien, Flächenverbrauch, EU-Agrarpolitik und Tierhaltung, die heute verabschiedet werden soll. Zudem dürfte sich der Verband gegen die Naturschutzpläne von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos aussprechen.
Naturschutz-Funktionär Hubert Weiger rief die Bauern hingegen zur Unterstützung der Pläne auf, nach denen sie die vollen Direktzahlungen nur bekommen, wenn sie sieben Prozent ihrer Äcker als Ökofläche ausweisen. Nur durch ein Bekenntnis zum Umweltschutz könne auch die gesellschaftliche Akzeptanz für Milliardensubventionen an die Bauern gesichert werden, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).