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Baustart für neue Gewerbefläche "Spurwerk" Der alte Schandfleck Neustadtsgüterbahnhof verschwindet

Ab jetzt soll die Fläche am Neustadtsgüterbahnhof "Spurwerk" heißen und für alle zugänglich sein. Projektentwickler Christoph Peper will, dass hier auch nach Feierabend noch Leben ist.
04.11.2021, 17:08 Uhr
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Der alte Schandfleck Neustadtsgüterbahnhof verschwindet
Von Florian Schwiegershausen

Auf der Brachfläche des ehemaligen Neustadtgüterbahnhofs sollen die Menschen in Zukunft Lebensmittel kaufen und ein Bier trinken können. Laut Projektentwickler Christoph Peper werden hier unter anderem Kneipen und ein Supermarkt entstehen, wie er am Donnerstag zur offiziellen Präsentation den mehr als 100 Gästen verkündet hat. Außerdem sollen in die geplanten Gebäude Büros und Betriebe einziehen mit Flächen zwischen 400 und knapp 2000 Quadratmetern. Als urbanes Gewerbegebiet hat der Geschäftsführer von Peper & Söhne die Idee: "Durch die Gastronomie soll hier auch noch nach Feierabend Leben sein." Auch einen Tanzclub könnte er sich hier vorstellen: "Von der Lärmentwicklung her wäre das kein Problem, weil alles andere um diese Fläche herum schon jetzt lauter ist." Das neue Quartier als Anziehungspunkt für die Menschen aus dem Stadtteil sei ausdrücklich erwünscht. Außerdem kann es auf diese Weise zu einem Verbindungspunkt zwischen Airportstadt und Tabakquartier in Woltmershausen werden.

Aus Neustadtsgüterbahnhof wird "Spurwerk"

Ab jetzt hat die Fläche, die vor zehn Jahren als Güterbahnhof entwidmet wurde, auch einen neuen Namen: Es soll "Spurwerk" heißen, und damit Verbindung, Bewegung und Tradition ausdrücken. Auf den 90.000 Quadratmetern soll auch ein "Mobilitätshaus" entstehen mit 400 Stellplätzen für Autos, mit E-Ladestationen, Carsharing, E-Bikes, Mietfahrrädern und einer Paketstation. Warenströme könnten auch von hier umgepackt werden, um sie von hier per Lastenrad auf die letzte Meile zu bringen. Peper plant mit dem Baustart beim südlichen Abschnitt entlang der Carsten-Francke-Straße für das zweite Quartal 2022.

Erste Entwürfe vom Bremer Architektenbüro Westphal gab es auch zu sehen. Die Bürogebäude an der Carsten Francke-Straße sollen von außen verklinkert sein, die türgroßen Fenster haben alle ein Metallgeländer davor. Die Gebäude für das Gewerbe dahinter sollen Glasfronten haben und nutzbar für Handwerk, Manufakturen oder auch Start-ups sein. "Alle sind willkommen. Wir sind für jede weitere Idee offen", ergänzte Peper und nannte als eine persönliche Motivation für die Planung dieser Fläche: "Ich lebe ja als Bremer in dieser Stadt und will mich in 20 Jahren nicht dafür rechtfertigen müssen, was wir hier gebaut haben." Sein Vater Lutz Peper äußerte sich: "Und ich bin 20 Jahre auf dem Weg zur Arbeit ins Güterverkehrszentrum an dieser Brachfläche vorbeigefahren."

Photovoltaik und Warmwasserrückgewinnung

Was den Klimaaspekt angeht: Die Hälfte der Dächer wird eine Photovoltaikanlage haben, ansonsten werden die Dächer begrünt. Um die Gebäude außerdem zu wärmen und zu kühlen, ist eine Anlage zur Rückgewinnung des Warmwassers aus den Abwässern geplant. "Wir werden alles an moderner Technik mit einplanen, was hier Sinn macht", erklärt es Christoph Peper. Mit dem Start für den Bauabschnitt B rechnet Peper in drei bis vier Jahren: "Deshalb wollen wir dort verschiedene Arten der Zwischennutzung etablieren. Das kann zum Beispiel auch ein Weihnachtsmarkt auf der ehemaligen Fläche der Tankstelle sein." Das wäre also gegenüber vom Eingang zum Bahnhof Neustadt.

Erste Vorverträge mit Interessenten

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) lobte das Projekt als gutes Beispiel, wie man in Stadtnähe heutzutage eine Gewerbefläche planen sollte. Dem schloss sich Baustaatsrätin Gabriele Nießen an: "Dieser Standort ist genau das, was wir uns unter Gewerbeflächenentwicklung vorstellen. Er wird unter Beobachtung sein." Das wiederum konkretisierte Jens Lütjen als geschäftsführender Gesellschafter der Bremer Immobilienfirma Robert. C Spies: "Hier fahren auf der B75 jeden Tag 60.000 Autos vorbei. Dieses Gelände wird eine Schaufensterfunktion haben." Das Unternehmen wird die Flächen vermarkten. Gespräche und bereits Vorverträge mit ersten Interessenten gibt es laut Christoph Peper schon. Namen nannte er noch nicht. Die Fläche soll später öffentlich zugänglich sein. Auch ein kleines Biotop mit Stegen soll entstehen.

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