Das Unibad soll einem Neubau weichen, aber der Neubau wird die einzige Wettkampfstätte in Bremen und umzu nicht ersetzen können, schreibt unsere Gastautorin Beke Wehrt von der Bürgerinitiative „Pro Unibad“.
Im Herbst 2014 beschloss der Bremer Senat das Bäderkonzept und damit das Ende des Unibades. Statt Sanierung soll eine einfache Schwimmhalle als vermeintlich kostengünstiger Ersatz auf dem Gelände des Horner Freibades errichtet werden. Der geplante Neubau kann das einzige wettkampftaugliche Schwimmbad der Metropolregion Nordwest mit seinen umfangreichen Lehr- und Trainingsmöglichkeiten für unterschiedliche Wassersportler – neben den Schwimmern auch für Taucher, Springer und Wasserballer – nicht ersetzen.
Überregionale Wettkämpfe in all diesen Sparten wird es nicht mehr geben. Auf langjährige Sporttraditionen, die für ein positives Bild Bremens gesorgt haben, wird damit verzichtet. Überdies ist das aus Steuermitteln finanzierte neue Bad vorrangig für die Schwimmvereine und Schulen konzipiert, für die Öffentlichkeit sind nur begrenzte Schwimmzeiten vorgesehen. Und das beliebte Horner Freibad wird auf die Hälfte seiner Wasserfläche im Außenbereich reduziert.
Die Befürchtung ist nicht von der Hand zu weisen, dass Bremerinnen und Bremer in Zukunft ins Umland ausweichen – und vielleicht auch nicht nur, um dort schwimmen zu gehen. Osterholz-Scharmbeck hingegen hat die Bedeutung seines Allwetterbades erkannt und setzt auf eine aufwendige Sanierung, um möglichen Neubürgern mehr Lebensqualität zu bieten.
Die Bürgerinitiative „Pro Unibad“ hat einen Alternativentwurf für eine kostengünstige Sanierung des auch architektonisch wertvollen, sogar preisgekrönten Unibades vorgelegt. Darin wird aufgezeigt, dass eine umfassende Modernisierung, vor allem im Hinblick auf die heutigen energetischen Standards für zehn Millionen Euro möglich ist statt der 18 Millionen Euro, die im Gutachten des Senats ausgewiesen wurden.

Unsere Gastautorin Beke Wehrt von der Bürgerinitiative "Pro Unibad".
Die Forderung nach Erhalt des Unibades wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen von drei Petitionen an die Bürgerschaft von mehr als 5000 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt und findet inzwischen auch bei Vertretern verschiedener Parteien Gehör, zumal die Kosten für die geplante neue Schwimmhalle den vorgegebenen Kostenrahmen schon jetzt zu übersteigen scheinen. Um in dieser Kontroverse zu einer sachlich fundierten Entscheidung zu kommen, ist es an der Zeit, dass die Kosten für die Umsetzung des Bäderkonzeptes offengelegt und mit der Alternativrechnung der Bürgerinitiative verglichen werden. Damit wäre die Grundlage dafür geschaffen, dass die Sportdeputation in ihrer Sitzung am 14. März die 2014 gefasste Entscheidung zur Aufgabe des Unibades unter Berücksichtigung des aktualisierten Planungsstandes noch einmal überdenken kann.