Der Ärzteverband Marburger Bund will am Donnerstag mit Warnstreiks in kommunalen Krankenhäusern den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ärzte stünden seit Beginn der Corona-Pandemie unter noch größerem Druck als zuvor. „Dafür verdienen sie zurecht Wertschätzung“, sagte der erste Vorsitzende des Marburger Bundes in Niedersachsen, Martin Wollenberg. In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser von den Tarifverhandlungen betroffen.
Der Marburger Bund fordert für die Ärzte unter anderem eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste sowie eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat. Zudem solle es einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten geben.
Warnstreik bei Versicherungen und Banken in Bremen
Am Donnerstag ruft Verdi die Beschäftigten der privaten und öffentlichen Banken und der privaten Versicherungen in Niedersachsen und Bremen zum eintägigen Warnstreik auf. Hintergrund sind die immer noch laufenden Tarifverhandlungen. „Im Angesicht einer Inflation von über fünf Prozent sind die vorliegenden Angebote der Arbeitgeber nicht ausreichend, um die realen Einkommen der Beschäftigten zu sichern, noch entsprechen sie der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Branchen“, äußerte sich der Gewerkschaftssekretär von Verdi, Christian Thies, in einer Mitteilung.
In Hannover soll es am Donnerstag eine zentrale Kundgebung geben. Ihren Auftakt soll die Veranstaltung am Vormittag auf dem Georgsplatz vor der Norddeutschen Landesbank nehmen. In Bremen sind laut Verdi vereinzelt Betriebe zum Warnstreik aufgerufen. Eine Versammlung gibt es hier nicht. Schon im vorigen Jahr gingen die Banker in Bremen auf die Straße. Die Tarifverhandlungen ziehen sich noch hin.
Für die Beschäftigten der Versicherungen stehen am Freitag die nächsten Verhandlungen an. Am Donnerstag werden zuvor die Tarifgespräche für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Banken fortgesetzt. Seit acht Monaten, so Verdi, dauere die Auseinandersetzung hier an.
Die Arbeitgeberseite der Banken mahnte im Vorfeld der Verhandlungen, dass es "nun zügig zu einer guten Einigung für die mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" kommen müsse. Seit Januar liege den Gewerkschaften dafür "ein sehr gutes und abschlussfähiges Gehaltsangebot" vor, teilte der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands mit. "Die Beschäftigten warten schon viel zu lange auf einen Tarifabschluss", so der Verhandlungsführer der öffentlichen Banken, Gunar Feth.