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Gewaltsame Proteste in Libyen Bremer Firmen rufen Mitarbeiter zurück

Bremen. In Libyen ist die Gewalt eskaliert. Deswegen holen viele ausländische Unternehmen ihre Mitarbeiter aus dem Land. Auch Bremer Firmen sind in Sorge um ihre Angestellten.
22.02.2011, 15:01 Uhr
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Bremer Firmen rufen Mitarbeiter zurück
Von Maren Beneke

Bremen. In Libyen ist die Gewalt eskaliert. Deswegen holen viele ausländische Unternehmen ihre Mitarbeiter aus dem Land. Auch Bremer Firmen sind in Sorge um ihre Angestellten.

So zum Beispiel die Delmenhorster Roland Spedition, die auch in Bremen einen Firmensitz hat. Sechs Mitarbeiter des Unternehmens sind in Libyens Hauptstadt Tripolis beschäftigt. „Derzeit besteht überhaupt kein Kontakt zu ihnen“, sagt Prokurist Egon Hastedt. Über die Entwicklungen in dem Land werde man nur durch die Nachrichten informiert.

Ein deutscher Mitarbeiter der Roland Spedition hat das Land auf Anraten der Deutschen Botschaft am Montag verlassen. „Er hat uns berichtet, dass die Zustände in dem Land noch viel schlimmer sind, als man es im Fernsehen sehen kann“, sagt Hastedt. Wann der Angestellte wieder nach Tripolis zurückkehre könne, stehe noch nicht fest. „Er muss sich jetzt erst einmal erholen und das verarbeiten, was er dort erlebt und gesehen hat.“

Unübersichtliche Lage

Auch Jürgen Ackermann, geschäftsführender Gesellschafter bei Rolandtecnic, bangt um einen Mitarbeiter. Der Angestellte leitet in Tripolis das Repräsentanzbüro des Im- und Exportunternehmens. „Wir hoffen, dass er im Flugzeug sitzt, haben dafür aber noch keine Bestätigung“, sagt Ackermann. Laut Berichten des Mitarbeiters sei die Lage in dem Land sehr unübersichtlich. Er habe Kampfflugzeuge gesehen und Schüsse aus Maschinengewehren gehört. Tagsüber sei es in der Stadt gespenstisch still gewesen. „Er hat sich in den letzten Tagen so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit bewegt“, sagt Jürgen Ackermann.

Bereits vor knapp zwei Wochen hat das Unternehmen Rolandtecnic erste Vorkehrungen getroffen, den Mitarbeiter zurück nach Deutschland zu holen. Der letztendliche Entschluss kam aber erst in der vergangenen Woche. „Natürlich haben wir die Intention, ihn wieder nach Tripolis zurückzuschicken“, sagt der Gesellschafter. Wann genau, das wisse man nun aber noch nicht. „Wir erhoffen uns durch ein offenes Gespräch weitere Erkenntnisse, wie es vor Ort aussieht.“

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte am Montag alle Bundesbürger aufgefordert, Libyen zu verlassen. Nach Angaben von Außenamts-Staatsminister Werner Hoyer sei das Auswärtige Amt derzeit voll damit beschäftigt, die Menschen in Sicherheit zu bringen. Etwa 500 Bundesbürger leben in Libyen, darunter viele mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die Region ist der drittgrößte Öllieferant Deutschlands.

(Mit Material von dpa)

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