Bremen. Egal ob Eigentumswohnung, Reihenhaus oder Gewerbeobjekt: Immobilien in der Stadt Bremen sind 2011 so gefragt gewesen wie seit Jahren nicht. Das geht aus dem Grundstücksmarkt-Bericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte jetzt vorgelegt hat. "Dieser Trend hält in den ersten Monaten des laufenden Jahres an", sagt der Ausschussvorsitzende Ernst Dautert, leitender Mitarbeiter der Katasterbehörde Geoinformation.
Nicht nur die Anzahl der Kaufverträge ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, auch die Immobilienpreise haben in innenstadtnahen und anderen begehrten Lagen kräftig zugelegt. So wurden 2011 mehr als 7000 Vertragsabschlüsse beurkundet – ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2010. Die dabei umgesetzte Geldmenge stieg sogar um fast zwölf Prozent auf 1,22 Milliarden Euro.
Besonders begehrt waren Eigentumswohnungen, davon wurden 3660 verkauft, ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2010. Die Zahl der Wohnungs-Erstverkäufe ging jedoch leicht auf rund 680 zurück (Geldumsatz: 111 Millionen). Detaillierte Auswertungen zu den Eigentumswohnungen fehlen erstmals im Bremer Grundstücksmarktbericht. "Wegen unzureichender Personalausstattung konnten nicht alle Kaufverträge in diesem Marktsegment ausgewertet werden", erläutert Dautert.
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stieg die Anzahl der Kaufabschlüsse um vier Prozent auf 2086. Der Durchschnittspreis eines Hauses lag bei 164000 Euro, 1000 Euro mehr als im Jahr davor. Neubauten von Reihenhäusern kosteten in der Rechtsform von Wohnungseigentum durchschnittlich 202000 Euro (1580 Euro pro Quadratmeter). F
ür ein Reihenhaus aus dem Altbestand wurden im Schnitt 148000 Euro fällig, das sind 4,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Der mittlere Preis von neuen freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern beträgt in bevorzugten Wohnlagen 412000 Euro (2580 Euro pro Quadratmeter) und in den übrigen Lagen 260000 Euro (1770 Euro pro Quadratmeter). Zu den besseren Lagen wurden dabei die Stadtteile Schwachhausen, Horn-Lehe und Borgfeld gezählt.
Auch bei den unbebauten Grundstücken gilt laut Dautert: "Gute Wohnlagen ziehen preislich an, mäßige Wohnlagen geben weiter nach." Insgesamt 478 Grundstücke, davon 220 für Wohnungsbau, wurden vergangenes Jahr verkauft, nach der Fallzahl bedeutet das Stagnation. Der vom Gutachterausschuss ermittelte mittlere Bodenrichtwert ist in Bremen-Stadt von 180 auf 160 Euro pro Quadratmeter zurückgegangen. Dautert erklärt das mit hauptsächlichen Verkäufen in Stadtrandlagen. In Bremen-Nord stieg der Durchschnittswert von 100 auf 115 Euro. Das wiederum hänge mit vermehrten Verkäufen in hochpreisigen Lagen wie etwa Lesum zusammen, sagt der Ausschussvorsitzende.
Der Gewerbebaulandmarkt der selbstständig bebaubaren Gewerbebaulandflächen hat dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Allerdings wurde er eindeutig dominiert durch An- und Verkäufe der Stadt. Tendenziell lasse sich jedoch feststellen, dass sich die Preisniveaus der privaten Verkäufe denen der öffentlichen Hand annäherten.