Die größeren Krankenkassen, die ihren Sitz in Bremen haben, werden für Arbeitnehmer im kommenden Jahr nicht teurer. So behält die HKK den Zusatzbeitrag bei 0,39 Prozent bei. Da sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer seit 2019 den Zusatzbeitrag teilen, bedeutet das für den Arbeitnehmer ein Zusatzbeitrag von 0,195 Prozent. Damit ist die HKK weiterhin deutschlandweit die günstigste Krankenkasse. Bereits im Sommer bei der Präsentation der Geschäftszahlen hatte HKK-Vorstand Michael Lempe angedeutet, dass er dem Verwaltungsrat empfehle, den Zusatzbeitrag nicht zu erhöhen. Und so hat der Verwaltungsrat am Donnerstagabend auch entschieden.
Bereits am Dienstagabend hatte der Verwaltungsrat der AOK Bremen/Bremerhaven beschlossen, dass der Zusatzbeitrag bei 0,7 Prozent bleibt, was für Arbeitnehmer also einen Anteil von 0,35 Prozent bedeutet. Dabei plant die Krankenkasse 2020 mit einem Verlust von knapp 20 Millionen Euro, um auf diese Weise die Rücklagen abzubauen. Dieses Ziel hat auch die HKK, was auch im Sinne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist. Der Minister fordert schon seit Längerem, dass Krankenkassen ihre Rücklagen abbauen sollen. Um das sicherzustellen, denkt er dazu auch über ein Gesetz nach.
Als dritte größere Krankenkasse mit einem Verwaltungssitz in Bremen gibt es noch die BKK Firmus. Die behält ihren Zusatzbeitrag mit 0,44 Prozent im kommenden Jahr ebenso bei. Dort zahlen Arbeitnehmer also monatlich einen Zusatzbeitrag von 0,22 Prozent, womit sie nah am Zusatzbeitrag der HKK dran sind.
Zusatzbeitrag allein nicht entscheidend
Verbraucherschützer weisen aber darauf hin, dass die Kunden nicht nur allein auf den Zusatzbeitrag schauen sollten, sondern auch auf die Zusatzleistungen - die können nämlich von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren. Und ganz danach, welche Zusatzleistungen für einen wichtiger erscheinen als andere, sollte dieser seine Krankenkasse wählen.
Der Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenkasse ging noch im Oktober davon aus, dass die Zusatzbeiträge um 0,2 oder 0,3 Prozentpunkte steigen könnten. Das hätte einen Anstieg auf einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag aller Krankenkassen in Deutschland auf 1,2 Prozent bedeutet. Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesversicherungsamt gingen dagegen im Oktober von einer Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von 0,9 Prozent auf 1,1 Prozent aus.
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