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Saarbrücken wird dritter Standort Bremer OLT kauft Cirrus Airlines

Die Übernahme der insolventen Cirrus Airlines aus Saarbrücken durch die Bremer Regionalfluggesellschaft OLT Express ist perfekt. Das bestätigt OLT-Geschäftsführer Joachim Klein. Etwa 100 Mitarbeiter sollen eingegliedert werden.
30.03.2012, 05:00 Uhr
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Von Krischan FÖrster

Die Übernahme der insolventen Cirrus Airlines aus Saarbrücken durch die Bremer Regionalfluggesellschaft OLT Express ist perfekt. Das bestätigte gestern OLT-Geschäftsführer Joachim Klein. Etwa 100 Mitarbeiter aus dem Vertrieb, vom Boden- und Servicepersonal sollen bei OLT eingegliedert werden. Der Flugbetrieb von Cirrus auf zuletzt sieben Strecken wird dagegen nicht fortgeführt. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit Bremen und Saarbrücken ein schlagkräftiges und motiviertes Team schmieden werden", sagte Klein.

Cirrus Airlines musste Ende Januar Insolvenz anmelden, damals hatte die OLT bereits die Strecke Dresden-Zürich übernommen. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass Cirrus-Insolvenzverwalter Jochen Eisenbeis sich mit den Bremern weitgehend handelseinig geworden war. Nun ist der Vertrag unterzeichnet.

Demnach soll Saarbrücken nach Bremen und Dresden zur mittlerweile dritten Basis der wiedererstarkten Fluglinie ausgebaut werden. Geplant sei, bis zu drei Flugzeuge mit 50 oder sogar 100 Sitzplätzen zu stationieren. "Wir sind derzeit in Verhandlungen mit Herstellern und Leasingunternehmen", sagte Klein. Das fliegende Personal von Cirrus, das mit Dornier-Propellerflugzeugen unterwegs war, werde deshalb nicht übernommen. "Wir wollen mit unseren eigenen Flugzeugen weitermachen", so Klein. Zürich stehe als Ziel schon fest, andere Strecken, unter anderem im innerdeutschen Verkehr, würden noch geprüft.

OLT Express war Ende vergangenen Jahres von dem polnischen Finanzinvestor Amber Gold gegründet worden. Unter dem neuen Markennamen wurde der Regionalflugbereich der alten OLT, zuvor im Besitz der AG Ems aus Emden, mit den polnischen Airlines Jetair und Yes Air zusammengeführt. Seither ist die Firmengruppe auf Expansion ausgerichtet.

Der polnische Ableger der OLT Express will ab April 17 neue Strecken innerhalb Polens eröffnen und dabei neun Städte miteinander verknüpfen. Mindestens sechs Verbindungen sollen dabei mit Airbus-Maschinen vom Typ A319 oder A320 bedient werden, auf den anderen Verbindungen fliegen Turbopropmaschinen vom Typ ATR42 und ATR72. Auf acht der 17 Strecken macht OLT Express dann direkt der polnischen Marktführer LOT Konkurrenz.

Der neue Standort Saarbrücken sei keine Konkurrenz für Bremen, "das ist für uns ein Zusatzgeschäft", sagte Klein. "Und wir können Lücken schließen, die wir personell noch haben". Ab Bremen bietet OLT Express bislang Flüge nach Zürich, Kopenhagen, Brüssel und Toulouse an sowie von Hamburg nach Danzig. Auch hier stehen die Zeichen auf Wachstum. Die mit Abstand lukrativste Strecke nach Zürich, die in Kooperation mit der schweizerischen Linien-Airline Swiss vor zwei Jahren mit kleinen Saab-Maschinen (33 Plätze) gestartet worden war, wird inzwischen mit Fokker-Jets (100 Passagiere) geflogen. "Wir haben die Kapazität mit 600 Sitzplätzen pro Woche noch einmal verdoppelt", so Klein. Die Zahl der Mitarbeiter sei von 120 auf 160 ausgebaut worden. "Wir wollen auch für Bremen weitere 100-sitzige Maschinen anschaffen", kündigte der Ex-Eurowings-Manager an. Ab Sommer sei eine deutliche Kapazitätsausweitung im gesamten Netz geplant. Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

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