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Kammer gegen höhere Gewerbesteuer Bremer Wirtschaft wächst stärker

Bremen. Das vergangene Jahr war für die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven ein gutes Jahr. Sogar ein überdurchschnittlich gutes, sagt Otto Lamotte, Präses der Handelskammer Bremen: Während die deutsche Wirtschaftsleistung um drei Prozent stieg, verzeichneten Bremer Betriebe 3,2 Prozent. Das haben die Handelskammer Bremen und die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven errechnet. "In allen Bereichen läuft es gut", sagt Lamotte.
03.07.2012, 05:00 Uhr
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Von Alexander Klay

Bremen. Das vergangene Jahr war für die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven ein gutes Jahr. Sogar ein überdurchschnittlich gutes, sagt Otto Lamotte, Präses der Handelskammer Bremen: Während die deutsche Wirtschaftsleistung um drei Prozent stieg, verzeichneten Bremer Betriebe 3,2 Prozent. Das haben die Handelskammer Bremen und die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven errechnet. "In allen Bereichen läuft es gut", sagt Lamotte.

Dabei ist Bremen wie kein anderes Land vom Exportgeschäft abhängig. Die Exportquote lag 2011 bei 53 Prozent. Der Seegüterumschlag erreichte in Bremerhaven mit 67 Millionen Tonnen einen neuen Rekordwert. Der Autoumschlag lag mit zwei Millionen Fahrzeugen nur knapp unter dem Niveau der Krisenjahre 2009 und 2010, damit zog Bremerhaven am belgischen Konkurrenzhafen Zeebrügge vorbei.

Weniger positiv entwickelte sich die Zahl der arbeitslosen Menschen. Zwar sank deren Zahl bis zum Jahresende 2011 um gut 3,2 Prozent – deutschlandweit ging die Quote allerdings um 8,1 Prozent zurück. In der Stadt Bremen fanden mehr Menschen eine neue Stelle als in Bremerhaven. "Es ist leider ein gewisser Teil dabei, der nicht mehr vermittelbar ist", sagt Claus Brüggemann, Vizepräsident der IHK Bremerhaven. Gleichzeitig sei das Angebot an freien Stellen immer größer – geeignete Fachkräfte wären aber nicht vorhanden.

Die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise seien bislang kaum spürbar. Direkte Auswirkungen für Bremen seien "erst mal gering", sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger. Die Krisenstaaten in Südeuropa spielten im Außenhandel ohnehin eine untergeordnete Rolle – Italien, Griechenland und Co. machten knapp 4,5 Prozent aus. "Wir dürfen nicht schwarzsehen, die Realwirtschaft läuft gut, es wird in den Standort investiert", meint Präses Lamotte. Einziges Anzeichen für Veränderungen seien kurzfristigere Kontrakte etwa für Rohstofflieferungen.

Damit die bremische Wirtschaft weiter zulegt, dürfe die Gewerbesteuer keinesfalls erhöht werden, fordert Lamotte. "Das ist das falsche Instrument, es geht in die falsche Richtung." So würden die Standortkosten unnötig in die Höhe getrieben, Investitionen an Attraktivität verlieren und der Standort Bremen im Vergleich zum Umland zurückfallen. "Bremerhaven hat die Steuer aus gutem Grund nicht erhöht."

Auch in Sachen Infrastruktur machen die Kammern Druck. Etwa beim Offshore-Terminal Bremerhaven: "Das ist ein Muss, um weitere Firmen ins Land Bremen zu bekommen", appelliert Brüggemann. Sorgen macht er sich um die Autobahn 20, deren Bau sich auf der Seite Schleswig-Holsteins verzögern könnte. Die Küstenautobahn werde laut Brüggemann die künftige "Hauptschlagader der norddeutschen Wirtschaft". Jetzt mit Investitionen zu zögern, werde sich in wenigen Jahren rächen, ist er überzeugt. Präses Lamotte teilt die Meinung: "Wir appellieren an die Politik, keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass die A20 gebaut werden muss."

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