Wenn es nach der Linken geht, soll auch in Bremen ein Reparaturbonus eingeführt werden. In Thüringen gibt es bereits vom Bundesland einen Reparaturzuschuss von bis zu 100 Euro pro Jahr pro Bürger. Die Linken-Fraktion will zusammen mit der SPD und den Grünen einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen. Der sieht zum einen einen 100-Euro-Bonus pro Jahr vor oder einen Reparaturbon.
Den kann man nach dem Vorbild der Stadt Wien in einem Reparaturzentrum einlösen, um zum Beispiel die Waschmaschine reparieren zu lassen. In diesen Zentren sollen die Bürger auch Geräte zur Miete sowie zum An- und Verkauf und auch Ersatzteile zur Selbstreparatur erhalten. Außerdem sollen sie an Workshops und Reparier-Cafés teilnehmen können. Diese Zentren sollen an gut erreichbaren Standorten entstehen und auch ein Reparaturnetzwerk schaffen, durch das die Menschen schnell erkennen, welcher Betrieb bei welchem kaputten Gerät helfen kann.
Weniger Mehrwertsteuer bei Reparaturen gefordert
Der Linke-Bürgerschaftsabgeordnete Ingo Tebje sagte: "Reparaturen müssen unkompliziert möglich und günstiger als ein Neukauf sein." Die Linke wolle einen Weg raus aus der Wegwerfgesellschaft rein in eine Kreislaufwirtschaft, die Mensch und Umwelt gleichermaßen nützt und das Klima und den Geldbeutel schont. "Das ist auch gut für das Bremer Handwerk, das wir an diesem Punkt dringend brauchen und stärken müssen", ergänzte Tebje.
Ob der Reparaturbonus aus dem Bremen-Fonds oder aus dem Haushalt finanziert werden soll, geht aus dem Antrag nicht hervor. Jedoch soll den zuständigen Deputationen nach einem halben Jahr ein Bericht über die Entwicklung vorgelegt werden. Laut Antrag soll sich der Senat zusätzlich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Mehrwertsteuer von kleinen Reparaturen von 19 Prozent auf sieben Prozent gesenkt wird. Der Abschlussbericht der Bremer Klima-Enquete-Kommission hatte für mehr Nachhaltigkeit auch einen solchen Reparaturzuschuss durch den Staat ausdrücklich erwähnt, um auf diese Weise CO2 einzusparen.