Stuttgart (wk). Der Autobauer Daimler hat möglicherweise einen Bestechungsfall in seiner Zulieferkette aufgedeckt. Mitarbeiter des Stuttgarter Konzerns sollen einem Filterspezialisten aus Waiblingen Aufträge zugespielt und dafür Belohnungen kassiert haben, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart gestern mitteilte. Die Beteiligten auf Daimler-Seite sollen bei der gegenseitigen Gaunerei bessere Angebote der Konkurrenz bewusst ignoriert haben, was die Kasse des Autobauers entsprechend belastete. Obendrein sollen sie den Wert der Aufträge künstlich aufgebläht haben, damit der Zulieferer über Gebühr profitierte. Die beschuldigte Partnerfirma nahm zunächst keine Stellung.
Die Anklagebehörde stehe noch am Anfang der Ermittlungen und sichte die Ergebnisse von Durchsuchungen in Büros und Privatgebäuden. Details nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Auslöser für die Ermittlungen sei eine Strafanzeige von Daimler gewesen. Im Raum stehen Strafen wegen Bestechung und Bestechlichkeit sowie wegen Untreue. Eine Daimler-Sprecherin sagte auf Anfrage, der Konzern sei einem internen Tipp nachgegangen. Der Verdacht habe sich bestätigt, Daimler stellte Strafanzeige.
