London. Ob .volkswagen, .hamburg oder .hotel: Die Netz- Verwaltung ICANN will neue Endungen für Internet-Adressen zulassen. 1930 Bewerbungen für Top Level Domains (TLD) seien eingegangen, sagte ICANN-Chef Rod Beckstrom gestern in London – diese würden nun geprüft. Auch deutsche Unternehmen und Städte wollen sich ihren eigenen Platz im Netz sichern. Innerhalb eines Jahres könnten bis zu 1000 neue Endungen online verfügbar sein, sagte Beckstrom. Es sei ein historischer Tag.
Unter den Bewerbern sind zahlreiche internationale Unternehmen wie Apple, Microsoft, Fiat, Samsung und Zara. Auch einige kuriose Endungen stehen in der Liste: Etwa die Abkürzung "lol", die Google haben möchte. Grundsätzlich kann jede Firma oder Institution eine Adressenendung beantragen. Allerdings beträgt allein die Bewerbungsgebühr 185000 Dollar (etwa 148000 Euro), der Betrieb verschlingt noch höhere Summen.
Nach jahrelanger Diskussion setzt die ICANN die bislang größte Ausweitung des Adressraums in der Geschichte des Internets um. Die nicht-kommerzielle Organisation beschloss 2011, nahezu beliebige Wörter als Top Level Domains (TLD) zuzulassen, neben Städte- und Firmennamen auch generische Begriffe wie .auto oder .reise (gTLD). Im Januar begann die Bewerbungsphase. Derzeit gibt es neben den mehr als 200 länderspezifischen Endungen wie .de für Deutschland oder .us für die USA nur rund zwei Dutzend generische TLD, darunter .com, .info oder .edu.