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Ergebnis der Deutschen Bank Bremen Immobilienkredit per Videoschalte

Im vergangenen Jahr haben aus Sicht der Deutschen Bank Bremen viele Kunden die Zeit genutzt, um Finanzangelegenheiten zu klären. Überrascht hat hier die anhaltende Nachfrage nach Baufinanzierungen.
02.05.2021, 13:14 Uhr
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Immobilienkredit per Videoschalte
Von Lisa Schröder

Anlegern dürfte es einige Nerven gekostet haben. An den Börsen spielten sich im Zuge der Pandemie dramatische Entwicklungen ab. Rasant setzte später die Erholung ein. Trotz der Turbulenzen scheinen auch die Kunden der Deutschen Bank Bremen von Wertpapieren nicht abgeschreckt worden zu sein.

Insgesamt ist der Sprecher der Geschäftsleitung Ludwig Blomeyer zufrieden mit dem Ergebnis der Bank 2020. Das Geschäftsvolumen wuchs. In Summe lagen Kredite, Einlagen und das Depotvolumen zum Ende des Jahres im Marktgebiet Bremen/Osnabrück bei 8,6 Milliarden Euro. Auch im Vergleich mit anderen Regionen sei das ein „sehr erfreuliches starkes Wachstum“, sagte er im Gespräch mit dem WESER-KURIER.

„Bei weiterhin historisch niedrigen Zinsen setzt sich der Trend zu Aktien und Aktienfonds fort„, äußerte sich Peter König, der für die Privatenkunden verantwortlich ist, zu den Geschäftszahlen. Besonders im März und April 2020 suchten Kunden hierzu damals Rat. Der Bedarf war auch bei vermögenden Kunden zu spüren, wie die Leiterin des Wealth Managements Sabine Niemeyer feststellte. Die Zahl der Gespräche stieg in diesem Bereich um ein Viertel: „Und die Beratungsintensität hat deutlich zugenommen.“

Geholfen hat der Bank am Domshof nach Einschätzung von Blomeyer, die Kunden auf verschiedenen Kanälen zu erreichen – ob in der Filiale, am Telefon oder per Video. Was zudem reinspiele: "Viele konnten im letzten Jahr nicht richtig verreisen." Diese Zeit hätten sie genutzt, um Themen mit ihrer Bank zu regeln. "Und zu renovieren", ergänzte Blomeyer. Investitionen rund ums Wohnen standen im Geschäftsjahr nach Angaben der Bank im Vordergrund. "Dass die Baufinanzierung in dieser Zeit so hervorragend weiterläuft, hätten wir eigentlich nicht erwartet", erinnert sich Blomeyer. In vielen Fällen liefen die Kreditgespräche für Immobilien ausschließlich per Video, berichtet König: "Lediglich die Unterschrift wurde bei einem persönlichen Treffen geleistet.“

Allein Konsumentenkredite fielen laut Blomeyer etwas schwächer aus: „Aber das war auch nicht überraschend, denn viele Leute waren zurückhaltend bei den Ausgaben.“ Das sei vor dem Hintergrund der Unsicherheit verständlich, wenn es Sorgen wegen der Wirtschaft und des eigenen Arbeitsplatzes gebe. Die Menschen wollten sich in diesem Umfeld nicht für eine Anschaffung verschulden.

Für das zweite Halbjahr, sagt Blomeyer, der zugleich im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sitzt, sei er sehr optimistisch mit Blick auf die Wirtschaft. „Ich glaube, dass wir sehr viele Nachholeffekte sehen werden.“ Trotz der schwierigen Situation etwa in der Gastronomie und bei den Hotels sei die Entwicklung in der Breite „deutlich besser als wir erwartet haben“. Die staatlichen Hilfen griffen, und der Export sorge für Nachfrage, so der Marktgebietsleiter für Firmenkunden. Die Liquiditätslage bei Unternehmen schätzt er als „sehr ordentlich“ ein.

Am Domshof gibt es für die Geschäftsleitung und die rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr ein Jubiläum zu feiern. Die Deutsche Bank eröffnete in Bremen 1871 ihre erste Inlandsfiliale nach dem Gründungsort Berlin. Danach erst folgten Hamburg, Schanghai und London. Geplant ist, die 150 Jahre im zweiten Halbjahr zu feiern – wenn es die Pandemie zulässt.

Insgesamt betreut die Bank im ganzen Marktgebiet knapp 200.000 Kunden. In Bremen und Bremerhaven sind es rund 64.000. Einen Abbau gibt es beim Filialnetz: Bis Ende des Jahres sollen im Marktgebiet die Standorte Bremen-Nord und Delmenhorst geschlossen werden.

Der Domshof bleibt als wichtige Anlaufstelle. Veränderungen hier direkt vor der Haustür steht Ludwig Blomeyer positiv gegenüber. Die Pläne für den Platz müsse man sich genau anschauen, weitere Attraktionspunkte täten der Stadt aber gut. „Ich begrüße alle Ideen, die Stadt zu beleben.“ Gerade der Domshof sei ein schönes Ensemble. Bei der Stadtentwicklung sei außerdem die Frage: Was bedeutet es für die Innenstadt, wenn anderswo in Bremen viele neue Büros entstehen? „Wenn Sie gucken, wie viele Kräne da drüben im Überseehafen stehen – da kommt noch einiges.“

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