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Trotz Euro-Krise verbessert sich das Konsumklima / Dennoch Sorgen um die Konjunktur Deutsche geben gerne Geld aus

Nürnberg (wk). Es klingt paradox: Die Verbraucher sehen die Euro-Krise mit immer größerer Sorge – dennoch verbessert sich das Konsumklima in Deutschland. Grund ist die im Juni deutlich gestiegene Einkommenserwartung der Bevölkerung, wie das Marktforschungsunternehmen GfK gestern mitteilte. Auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen nahm leicht zu. Die Nürnberger Forscher prognostizieren deshalb einen Anstieg des Konsumklimaindexes für Juli von 5,7 auf 5,8 Punkte.
27.06.2012, 05:00 Uhr
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Nürnberg (wk). Es klingt paradox: Die Verbraucher sehen die Euro-Krise mit immer größerer Sorge – dennoch verbessert sich das Konsumklima in Deutschland. Grund ist die im Juni deutlich gestiegene Einkommenserwartung der Bevölkerung, wie das Marktforschungsunternehmen GfK gestern mitteilte. Auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen nahm leicht zu. Die Nürnberger Forscher prognostizieren deshalb einen Anstieg des Konsumklimaindexes für Juli von 5,7 auf 5,8 Punkte.

"Offenbar steigt die Furcht davor, dass auch Deutschland stärker in den Abwärtstrend gezogen wird. Bislang sehen die Bundesbürger jedoch die Gefahren aus dem Ausland offenbar ausschließlich für die Konjunktur generell und weniger für ihre persönliche Situation", kommentierten die Marktforscher die Ergebnisse der monatlichen Studie. GfK-Experte Rolf Bürkl erläuterte: "Die Verbraucher fürchten zum einen, dass der Konjunkturaufschwung in Deutschland Schaden nehmen kann wegen der schwierigen Lage, die wir derzeit in anderen europäischen Ländern haben, die ja auch zum Teil bedeutende Absatzmärkte für unsere Exportprodukte sind." Zum anderen schürten die Diskussionen um einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone Ängste um die Zukunft der Währung. Auch die spanische Bankenkrise bereite den Menschen Sorgen.

Dem gegenüber stünden gute Rahmenbedingungen im Inland, sagte Bürkl. Vor allem der robuste Arbeitsmarkt sorge für eine gute Verbraucherstimmung. Andererseits bemerkten die Bürger, dass der Wind schärfer wehe. "Die Bevölkerung hat mehrheitlich die Einstellung, dass auf Deutschland auf alle Fälle Kosten zukommen." Für die Bürger sei es wichtig, dass "transparent und für sie klar nachvollziehbar ist, was auf sie zukommt und was sie beizutragen haben, und dass das auch in einem angemessenen Verhältnis steht".

Zuletzt waren die Konjunkturerwartungen nach drei Anstiegen in Folge eingebrochen. Steigende Beschäftigungszahlen, hohe Tarifabschlüsse sowie ein nachlassender Inflationsdruck verbesserten jedoch die Einkommensaussichten. Entsprechend stieg auch die Kaufneigung erneut leicht an. Doch Konsumexperte Bürkl warnte, dass die Verbraucher auch andere Negativ-Signale aus der Wirtschaft wahrnehmen, etwa die Kursrückgänge an den Börsen. Sollte sich in den nächsten Monaten der deutsche Arbeitsmarkt eintrüben, könnte die Verunsicherung verstärkt auf die Stimmung der Verbraucher überspringen. Das wiederum würde den Konsum gefährden, der bislang eine wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ist und rund 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

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