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Bremerhavener Rotorblatt-Firma Etwas Hoffnung bei Senvion

Die Mitarbeiter der Senvion-Tochter Powerblades bangen weiter um ihre Jobs. Allerdings gibt es eine kleine Wendung: Der Vorstand nennt das vorgelegte Alternativ-Konzept „interessant“ und prüft es nun.
27.06.2017, 18:21 Uhr
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Etwas Hoffnung bei Senvion
Von Florian Schwiegershausen

Hamburg/Bremerhaven. Die vom Jobverlust bedrohten Mitarbeiter des Windkraftanlagenherstellers Senvion können auf einen kleinen Funken Hoffnung bauen. Denn das Gespräch zwischen Vorstand, Betriebsrat und IG Metall, das für Dienstag in Hamburg angesetzt gewesen ist, wurde um zwei Wochen verschoben. Zuvor hatten Gewerkschaft und Betriebsrat dem Vorstand ein Alternativ-Konzept vorgelegt, um den Stellenabbau an den Senvion-Standorten Bremerhaven, Husum, Trampe, Büdelsdorf und Osterrönfeld zu verhindern.

Senvion-Sprecher Immo von Fallois sagte dem WESER-KURIER als Begründung für die Gesprächsvertagung: „Der Vorstand hat nur vier Werktage Zeit gehabt, um sich das Alternativ-Konzept, das er für sehr interessant hält, genau anzuschauen. Nun will er dieses Konzept gewissenhaft prüfen.“ Entsprechend sei die Entscheidung einvernehmlich mit Betriebsrat und Gewerkschaft gefallen, die Gespräche um zwei Wochen zu verschieben. Der Senvion-Sprecher sieht das als ein kleines positives Zeichen, relativiert jedoch: „Das ist weder so zu werten, dass der Vorstand das Alternativ-Konzept annimmt, noch dass er es ablehnt.“

Eigentlich will Senvion 730 Mitarbeiter entlassen. Der Windkraftanlagen-Hersteller ist mit einem Verlust von fast 50 Millionen Euro in dieses Jahr gestartet. Allerdings konnte das Unternehmen gerade in den vergangenen Tagen neue Abschlüsse verbuchen. So wählte der Energieversorger EnBW die Firma als exklusiven Kooperationspartner für die Realisierung von Projekten in ganz Deutschland aus. Außerdem soll Senvion im Norden Serbiens 21 Zwei-Megawatt-Windanlagen installieren. Grundsätzlich ist das Auftragsbuch laut Vorstandschef Jürgen Geißinger mit einem Bestand von 5,2 Milliarden Euro gut gefüllt.

Das hat bisher jedoch nichts daran geändert, dass die Senvion-Tochterfirma Powerblades in Bremerhaven geschlossen werden soll. Powerblades fertigt Rotorblätter. Entsprechend äußerte sich Tim Cordßen, Sprecher von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD): „Wir warnen vor jeglicher Euphorie, nehmen aber jedes positive Zeichen bei Senvion zur Kenntnis.“ Senvion müsste bei einer Schließung von Powerblades tief in die Tasche greifen. Denn laut Cordßen hat die Firma betriebliche Förderung in ­Anspruch genommen. Dies beinhaltet eine Bindungsfrist mit einer Jobgarantie für 275 Jobs bis Mitte 2019. Im Falle einer Schließung könnte es sein, dass Senvion vier Millionen Euro zurückzahlen muss.

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