Bremen. Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, hat vor dem Hintergrund der Schuldenkrise Griechenlands die EU aufgefordert, die Schuldenländer in der Euro-Zone stärker zu kontrollieren.
„Die Staaten müssten Teile ihrer Souveränität abgeben“, sagte Fröhlich dem WESER-KURIER. „Wenn die EU es ernst damit meint, braucht sie Durchgriffsrechte auf die Haushalte hochverschuldeter Eurostaaten.“ Zudem müssten sich die Schuldenstaaten radikal restrukturieren, sagte der BVR-Chef.
Den Plan, dass sich deutsche Bank an der Griechenland-Rettung durch eine Streckung der Schulden bis 2014 beteiligen, hält Fröhlich für grundsätzlich möglich. Er warnt aber vor der morgigen Verhandlungsrunde der großen Banken und Versicherungen mit Finanzminister Wolfgang Schäuble zu dem Plan eindringlich vor den damit verbundenen Risiken: „Banken sind ihren Kunden und Eigentümern verpflichtet. Sie dürfen keinesfalls Griechenland Geschenke machen.
Es besteht die Gefahr, dass die Ratingagenturen den Beitrag der Banken dann als Zahlungsausfall werten“, sagte er. Eine Pleite Griechenlands müsse jedoch unbedingt verhindert werden, sagte er weiter. Sie hätte unermessliche Folgen: „Eine mögliche Folge wäre eine Panik auf den Finanzmärkten. Und zwar in einem Ausmaß, wie wir sie nach der Lehman-Pleite im September 2008 erlebt haben – oder sogar noch größer.“
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!