Das Bundeskartellamt hat nun auch die Erlaubnis für das geplante Gemeinschaftsunternehmen von EWE und der Deutschen Telekom erteilt. Das haben der Oldenburger Energieversorger und Telekommunikationsanbieter und die Telekom am Montag im Anschluss an die Freigabe gemeinsam bekanntgegeben. Die „Glasfaser Nordwest“ soll demnach in den nächsten Tagen gegründet und Geschäftsführer bestellt werden.
Anfang Dezember hatte das Bundeskartellamt bereits eine Erlaubnis für das Vorhaben erteilt – nach langer Prüfung. Nun musste noch formal über die Genehmigung entschieden und die fusionskontrollrechtliche Freigabe erteilt werden. Vor zwei Jahren hatten Telekom und EWE ihre Pläne öffentlich gemacht sowie eine Absichtserklärung unterzeichnet, um beim Ausbau des Glasfasernetzes im Nordwesten Deutschlands gemeinsame Wege zu gehen. Im März dieses Jahres meldeten sie ihr Gemeinschaftsunternehmen beim Bundeskartellamt zur Genehmigung an. Die Behörde knüpfte diese dann allerdings an Auflagen: Wettbewerbern ist der Zugang zum schnellen Netz zu gewähren.
„Nordwesten in die Gigabitgesellschaft“
Die "Glasfaser Nordwest" soll ihren Sitz in Oldenburg haben. Telekom und EWE, zu der die Bremer SWB gehört, wollen mit ihrer Tochter bis zu 1,5 Millionen Haushalten und Unternehmen Glasfaser bis ins Haus liefern – in Teilen Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Bremens. Dabei sollen laut Mitteilung von EWE und Telekom auch bisher unterversorgte Gebiete erschlossen werden. Insgesamt soll es in den nächsten zehn Jahren um Investitionen von bis zu zwei Milliarden Euro gehen. „Kooperationen sind ein wichtiger Baustein für den Infrastrukturausbau in Deutschland", kommentierte Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner die Entscheidung.
Das neue Unternehmen werde sofort loslegen, um möglichst schnell viele Menschen im Nordwesten mit „Gigabitgeschwindigkeiten“ zu versorgen. Der Vorstandsvorsitzende der EWE, Stefan Dohler, sieht den großflächigen Glasfaserausbau als eine Gemeinschaftsaufgabe. „Ein Unternehmen alleine kann diese sehr hohen Investitionen nicht stemmen“, äußerte er sich in der Mitteilung. Und weiter: „Gemeinsam bringen wir nun den Nordwesten in die Gigabitgesellschaft.“