Hannover (wk). Die Elektrohändlerkette "expert" hat derzeit kein Interesse an einem möglichen Einstieg beim Rewe-Ableger Pro-Markt. Spekulationen, wonach sich der Handelsriese von seiner Elektronikmarkt-Beteiligung trennen könnte, seien für ihn irrelevant, solange Rewe Pro-Markt nicht selbst abstoßen wolle, sagte Expert-Vorstandschef Volker Müller gestern. "Wenn die das anbieten würden und es für uns auch von strategischem Interesse wäre, würden wir sicher mit denen reden. Aber da das im Moment nicht der Fall ist, stellt sich diese Frage für uns nicht."
In der Branche hatten zuletzt Gerüchte über eine eventuelle Trennung von Rewe und Pro-Markt die Runde gemacht. Rewe-Chef Alain Caparros hatte solche Pläne im Mai aber zurückgewiesen. Die zweitgrößte deutsche Handelsgruppe habe bei Toom-Baumärkten gezeigt, dass sie schwächelnde Töchter auf Kurs bringen könne.
Expert ist – gemessen an der Zahl der Großgeschäfte – nach eigenen Angaben inzwischen nach dem Branchenführer Media Markt zweitgrößter Anbieter von Elektro- und Elektronikartikeln in Deutschland. Während Media Markt im März 244 sogenannte Superstores betrieb, waren es bei dem Unternehmen aus Langenhagen bei Hannover 221. Im laufenden Geschäftsjahr will Expert hier mit dem Rivalen gleichziehen. Unterm Strich verdiente Expert von April 2011 bis März 2012 rund 5,7 Millionen Euro – 500000 Euro mehr als im Vorjahr. Der Umsatz kletterte auf 1,95 Milliarden Euro (plus drei Prozent).
