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Für Geschäftsreisende und Touristen Weitere Hotelketten kommen neu nach Bremen

Die Branche knapst noch an den Nachfolgen der Pandemie, da streben weitere Hotelketten nach Bremen. Mitte 2022 will bereits das Meininiger-Hotel mitten in der Innenstadt eröffnen. Wer auch neu hinzukommt.
20.07.2021, 15:11 Uhr
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Weitere Hotelketten kommen neu nach Bremen
Von Florian Schwiegershausen

Langsam kommen die Touristen zurück nach Bremen. Das ist für die Hotels in der Hansestadt wichtiger denn je. Und neben den bestehenden Hotels, die eine sehr schwierige Durststrecke hinter sich haben, sollen neue hinzukommen. Doch welche sind das?

Laut Statistischem Landesamt gab es im März in Bremen 73 Beherbergungsbetriebe mit mehr als zehn Betten. Insgesamt sind das laut der Erhebung 10.807 Betten. Mit den geplanten Projekten werden da wohl voraussichtlich noch mehr als 300 Betten hinzukommen. So geht es mit dem geplanten Meininger-Hotel am neuen  Zentralen Omnibus-Bahnhof hinter Übersee-Museum und Cinemaxx-Kino stetig voran. Für die Low-Budget-Hotelkette, sie hat also eher Gäste mit schmalerem Geldbeutel im Blick, wird es europaweit das 21. Hotel. Der Name geht auf das erste Hotel zurück. Das wurde nämlich in Berlin-Schöneberg in der Meininger Straße eröffnet. Heute gehört die Kette einem britischen Unternehmen.

Für das Bremer Haus läuft laut Meininger alles nach Plan. Von außen sieht man, dass der Rohbau fertig ist. Meininger-Sprecherin Daniela Dietz sagte: „Der Innenausbau ist nun in vollem Gange, zum Beispiel die Leitungsverlegung und das Einziehen von Trennwänden.“ Wenn alles fertig ist, soll das Hotel über 126 Zimmer mit 378 Betten verfügen. Es gibt sowohl Einzel- und Doppelzimmer als auch größere fast schon schlafsaalartige Mehrbettzimmer. Mitte 2022 soll Eröffnung sein. Das Bremer Haus der Hotelkette rechnet mit Geschäftsreisenden sowie Privatgästen. „Freizeitreisende, zum Beispiel Familien und auch private Gruppen erwarten wir besonders an den Wochenenden und Feiertagen und natürlich während der Hauptreisezeit im Sommer. Besonders von April bis Juni sowie von Ende August bis Oktober rechnen wir zudem mit Schulgruppen.“

Das Hotel wird im Gebäude die unteren sieben Stockwerke einnehmen. Auf den oberen drei Etagen mit Blick über die Bremer Innenstadt entstehen Büros. Das Bremer Immobilienunternehmen Robert C. Spies hat bereits mit der Vermarktung begonnen. Außengastronomie wird das Hotel nicht anbieten, weil die Flächen laut Meininger nicht Teil des Hotels sein werden.

Nur einen kurzen Weg entfernt steht an der Ecke zum Bahnhofsplatz das verwaiste Star Inn. Die Kette mit ihren sieben Häusern war im Dezember in Insolvenz gegangen. Das Gebäude gehört der G & U Immobilienmanagement GmbH & Co. Objekt Bremen KG. Geschäftsführerin Antonia Schattel sagte dem WESER-KURIER: „Wir haben einen neuen Betreiber gefunden.“ Wer das genau ist, wollte sie noch nicht sagen. Das solle Aufgabe des neuen Betreibers sein. Klar ist für Schattel aber, dass sie ins Haus an verschiedenen Stellen investieren will: „So werden die Zimmer beispielsweise neue Bäder bekommen.“ Dort werden also zunächst die Handwerker anrücken, bevor das Haus wieder öffnet.

Dass damit neue Ketten in die Hansestadt kommen, ist ganz im Sinne der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ), wie Sprecherin Maike Bialek sagt: „Neue Hotels bringen auch immer neue Gäste. Sie haben Verträge mit Firmen und machen eigenes Marketing. Das ist gut für Bremen.“ Allerdings lasse sich momentan schwer sagen, wie sich die Pandemie letztlich auf die Hotellandschaft ausgewirkt hat. „Wir freuen uns über neue Investitionen in die Stadt. Spannend wären auch sogenannte Nischenhotels: also Hotels für Radfahrer, für Gruppen oder auch ein ,Hotel für alle', das komplett barrierefrei ist.“

Außerdem wird eine bekannte Hotelkette wieder nach Bremen zurückkehren. Einst eröffnete Hilton sein Hotel an der Böttcherstraße. Doch der Name verschwand, als daraus ein Radisson Blu-Hotel wurde. Nun soll der Name in Bremen wieder leuchten – in Zukunft in Vegesack in Bremen-Nord. Dort ist ein Hotel von der Hilton-Tochter Hampton geplant. Von dieser Kette gibt es insgesamt 1900 Hotels in 15 Ländern. Das Besondere: Hierbei handelt es sich größtenteils um eine Franchise-Kette. Das Hotel gehört also in Wirklichkeit jemand anderem als Hilton. Im Bremer Fall ist es Michael Bungardt aus Stuttgart, dem das Hotel gehört, wenn es fertig ist: „Der Plan ist, dass wir im Herbst mit der Bodenplatte und dem Bau beginnen.“ Die Eröffnung peilt Bungardt für das Jahr 2023 an: „Man geht eigentlich von einer Bauzeit zwischen 15 und 18 Monaten aus.“ Entsprechend werde Bungardt voraussichtlich im Herbst 2022 mit der Suche nach Personal beginnen. Hier sind 141 Zimmer geplant. Für den Bau ist Bungardt auch in unregelmäßigen Abständen in Bremen anzutreffen.

Bei den großen luxuriöseren Häusern in der Stadt gibt es momentan keine Veränderungen. Eigentlich will die Dorint-Gruppe ja das Park-Hotel verkaufen. Dazu wurde seit Monaten mit einem ägyptischen Unternehmen verhandelt. Doch einen Vollzug konnte Dorint bisher nicht vermelden. Gleichzeitig machte die Nachricht die Runde, dass sich die Maritim-Gruppe von einigen Häusern trennen wolle. Doch das Unternehmen teilte dem WESER-KURIER mit, dass das Vier-Sterne-Haus in Bremen – gegenüber vom Park-Hotel und dem Holler See – nicht dazugehöre.

Zur Sache

Bei Spezialmessen reicht die Zahl der Zimmer nicht

Übernachtungszahlen von 2020 heranzuziehen, ist angesichts der Pandemiesituation nicht sehr aussagekräftig. Schaut man dagegen auf das Jahr 2019, verzeichnete Bremen damals verglichen mit dem Vorjahr knapp zehn Prozent mehr Übernachtungen. Spezialmessen wie die Breakbulk im Mai 2019 zeigten aber auch: Die Betten in Bremen reichten nicht aus. So gab es zum Teil sogar Messebesucher, die auf Hotels in Hamburg auswichen und morgens und abends mit dem Zug nach Bremen fuhren. Klar ist aber, dass die Breakbulk 2022 nicht mehr in Bremen stattfinden wird. Die Zahl derer, die in Bremen Geld mit Tourismus verdienen, gab die Behörde vor einem Jahr übrigens mit 33.000 Personen an.

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