Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB ist laut Medienberichten bei der Auftragsvergabe für die neue Generation der europäischen Navigationssatelliten Galileo nicht berücksichtigt worden.
Den Zuschlag für den Bau von zwölf Satelliten mit einem Auftragsvolumen von mehr
als einer Milliarde Euro sollen der deutsch-französische Airbus-Konzern und die italienisch-französische Thales Alenia Space erhalten, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Auch das „Handelsblatt“ meldete, dass die Entscheidung gefallen sei, es aber noch keine offizielle Bestätigung gebe. Airbus wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren.
Auch OHB gab am Dienstag keine Stellungnahme dazu ab. Es liege noch keine Kommunikation von der europäischen Weltraumbehörde Esa vor, hieß es bei OHB. Das börsennotierte Unternehmen hatte sich seit 2010 in drei Ausschreibungsrunden durchgesetzt und war von der Esa mit Entwicklung, Bau und Test von insgesamt 34 Galileo-Satelliten beauftragt worden. Davon befinden sich bereits 22 im Weltraum. Den Medienberichten zufolge will die EU-Kommission ihre Entscheidung offiziell erst Ende Januar mitteilen. „Wir können keine Stellungnahme abgeben“, sagte ein OHB-Sprecher auf Nachfrage des WESER-KURIER. „Uns liegt dazu kein Ergebnis vor.“
Das Galileo-Navigationssystem hat 2019 den Betrieb aufgenommen. Neben diesem offenen Dienst, der etwa von Navigationsprogrammen auf Smartphones und in Autos kostenfrei genutzt wird, gibt es unter anderem noch einen geschützten und verschlüsselten Dienst für Polizei, Militär und Katastrophenschutz.