Berlin (wk). Sinkende Arbeitslosenzahlen und die robuste Konjunktur schüren beim Gastgewerbe hohe Erwartungen an den Sommer. Mehr als 80 Prozent der Hoteliers und Gastronomen rechnen mit stabilen oder besseren Geschäften als in der Vorjahressaison, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) gestern mitteilte. Der Verband sagte der Branche für das gesamte Jahr ein Umsatzplus von drei Prozent voraus.
„Deutschland als Reiseland liegt in der Gunst der Gäste ganz vorne“, sagte Dehoga-Präsident Ernst Fischer. So habe die Zahl der Übernachtungen nach Rekordwerten im Vorjahr in den ersten drei Monaten 2012 erneut um sechs Prozent zugelegt.
Die Umsätze von Hotellerie und Gastronomie hätten sich im Winterhalbjahr stabilisiert oder verbessert. Dennoch bleibt die Lage nach Einschätzung der Dehoga angespannt: Steigende Betriebskosten und Lebensmittelpreise hätten dafür gesorgt, dass die Erträge bei vielen Unternehmen zurückgingen. „So positiv die konjunkturelle Entwicklung ist, so groß sind die politischen Herausforderungen für die Branche“, sagte Fischer. Die Politik dürfe den Aufschwung nicht durch Einschnitte bei Minijobs oder Mindestlöhne abwürgen. „Lohnfindung ist Aufgabe der Tarifvertragsparteien und nicht Sache der Politik.“