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Unseriöse Angebote auf dem Markt Goldanlage birgt Risiken

Bremen (wk). In der Vergangenheit stiegen der Goldkurs und die Nachfrage nach Gold bei jeder weiteren Zuspitzung der Krise Jahr für Jahr an. Auch einige Bremer kauften Gold, um ihr Geld vermeintlich sicher anzulegen. Gold gilt vielen als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Dass man mit Gold aber auch deutliche Verluste erzielen kann, zeigen Beispiele aus der Praxis.
09.07.2012, 05:00 Uhr
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Von Thomas Mai

Bremen (wk). In der Vergangenheit stiegen der Goldkurs und die Nachfrage nach Gold bei jeder weiteren Zuspitzung der Krise Jahr für Jahr an. Auch einige Bremer kauften Gold, um ihr Geld vermeintlich sicher anzulegen. Gold gilt vielen als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Dass man mit Gold aber auch deutliche Verluste erzielen kann, zeigen Beispiele aus der Praxis.

Herr Sauer hatte 2008 einen Goldsparplan begonnen, in den er monatlich 100 Euro einzahlte. Der Vermittler einer Hamburger Bank erschien seriös. Er wundert sich heute nur über den Stand seines aktuellen Vermögens: Der Goldkurs hatte sich seit 2008 fast verdoppelt, aber das in den Sparplan eingezahlte Vermögen hatte sich fast halbiert!

Dutzende Anbieter werben mit dem Versprechen, mit kleinen Sparraten ein Goldvermögen aufzubauen. Doch manche Angebote sind schlichtweg unseriös und auch die seriöseren Produkte sind meist extrem teuer. Im Fall von Herrn Sauer fiel anfangs eine Provision von über 1000 Euro an, die mit den ersten Monatsbeiträgen verrechnet wurde. Fließt dann im zweiten Jahr erstmals Geld in die Goldanlage, wurden nur Ein-Gramm-Barren gekauft. Für solch kleine Mengen können Preisaufschläge von bis zu 25 Prozent anfallen. Selbst ein steigender Goldkurs konnte diese Kosten nicht auffangen.

Die Möglichkeiten in Gold zu investieren sind groß: Goldaktien, Gold-Indexfonds, Goldzertifikate oder physisches Gold. Auf dem Tisch der Verbraucherzentrale landete das Angebot einer geschlossenen Beteiligung in Gold. Bei dieser Anlage in Form einer unternehmerischen Beteiligung kommen noch zusätzliche Risiken hinzu, so dass man eher die Finger davon lässt. Gemeinhin gilt für Verbraucher die oberste "goldene" Regel: Kaufe niemals ein Anlageprodukt, das du nicht verstehst!

Gold selbst ist schon eine risikoreiche Anlageform. Die Entwicklung des Goldkurses kann niemand sicher voraussagen. Er kann in Zukunft wieder weiter steigen, aber auch sehr schnell fallen. Gold bietet keine Zinsen oder Dividenden. Gewinne kann man nur erzielen, wenn der Goldpreis steigt. Zudem unterliegt Gold einem Währungsrisiko, da Gold an der Börse in US-Dollar gehandelt wird. Selbst bei einer breiten Streuung des Vermögens sollte der Anteil an Gold daher nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Vermögens ausmachen. Auf keinen Fall sollten Anleger sichere Geldanlagen auflösen, um sich Gold zu kaufen.

Auf was beim Goldkauf zu achten ist: Die Anlage in Kleinstbarren von einem bis fünf Gramm ist wirtschaftlich unsinnig. Wenn man sich für den Kauf von physischem Gold entscheidet, kommen zertifizierte Barren ab zehn Gramm mit einem Feingoldgehalt von 999,9, also 99,99 Prozent, infrage, da sie sich leichter wieder verkaufen lassen. Kaufen kann man bei einigen Banken, Scheideanstalten und Edelmetallhändlern. Nicht jeder allerdings kauft das Gold auch wieder zurück. Genau zu vergleichen sind insbesondere die Preise. Dabei sollte man auf Gebühren, Aufschläge und die Uhrzeit der Kurserstellung achten, da der Goldkurs stark schwankt.

An dieser Stelle berichten Experten der Verbraucherzentrale Bremen über Fragen zu den Themen aus der Finanz- und Versicherungswelt.

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