Wie verändert der digitale Wandel die Unternehmen und die Aufgabenteilung in den Logistikketten der Zukunft? Wie offen sind Unternehmen für Veränderungen? Antworten auf diese und andere Fragen will das Fachforum Projektlogistik geben, das am 13. Januar zum sechsten Mal in Bremen stattfindet.
Das Fachforum, das wieder von der Bremischen Hafenvertretung (BHV) veranstaltet wird, richtet sich an alle Beteiligten entlang der Logistikkette, bei der Güter und teilweise gleich ganze Industrieanlagen transportiert werden, die meistens vom Gewicht und von den Ausmaßen her nicht mehr in einen Container passen. "Auch dieses Mal ist es uns wieder gelungen, ein umfangreiches und spannendes Programm für das Fachforum auf die Beine zu stellen", sagt Patric Drewes, BHV-Präsident und Managing Partner bei der Carl Polzin Seehafenspedition. Dabei komme erneut die Verladerseite nicht zu kurz. "Mit den Unternehmen Europipe, Outotec, BMA und Siempelkamp ist die Industrie namhaft vertreten.“
Entsprechend den komplexen Abläufen in der Projektlogistik ist das Programm des Fachforums ausgelegt: So geht es in den Fachvorträgen unter anderem um künftige Anforderungen an die Projektlogistik aus Sicht eines Stahlrohrherstellers für die On- und Offshore-Industrie, um Ladungssicherungsprobleme in der Praxis, um digitale Plattformen als Alternative zum klassischen Dienstleister oder um die Arbeitswelt der Zukunft.
„Uns war neben den Markt- und Projekteinblicken wichtig, den Fokus auf drei zentrale Herausforderungen der Projektlogistik zu legen„, sagt Sven Hermann, Geschäftsführer des Bremer Beratungsunternehmens Prolog Innovation und Professor für Logistik und Supply Chain Management in Hamburg. “Es geht insbesondere darum, wie sich die Plattformökonomie auf die Projektlogistik auswirkt, wie sich unsere Arbeitswelten verändern und wie wir den Herausforderungen der Baustellenlogistik begegnen„, sagt Herman, der erneut zusammen mit Drewes Programmgestalter des Fachforums ist. “Diese Themen werden wir aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorstellen und gemeinsam diskutieren.“
Zur Baustellenlogistik, die für einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten im Zusammenhang mit Material, Qualität und Zeit sorgen soll, sagt Henrique Wohltmann, Geschäftsführer von Hansa Meyer Global: „Große Herausforderungen stellen sich für unsere Industriekunden weiterhin im Bereich der Baustellenlogistik, hier entwickeln wir aktuell unser End-to-End-Leistungsportfolio gezielt weiter.“ Wohltmann ist einer der Podiumsgäste, die im Rahmen der Veranstaltung zum Thema „Der Trend zu schlüsselfertigen Anlagen“ diskutieren werden.
Und was verschiedene und häufig alternative Arbeitsmodelle angeht, so stellt Christian Leopold, Geschäftsführer bei CHS Container fest, „dass die sogenannte New Work keine Arbeitsrevolution ist, sondern das Verständnis widerspiegelt, die Zukunft der Arbeitswelt gemeinsam mit unseren Mitarbeitern zu gestalten.“ Leopold ist Teilnehmer an der Podiumsdiskussion „Arbeitswelt der Zukunft“. Es gehe darum, neue Methoden und Formate auszuprobieren, früh Neues zu wagen und kontinuierlich daran zu arbeiten, was passe und funktioniere, beschreibt Leopold einen wesentlichen Aspekt der Unternehmensentwicklung bei CHS.
Über das Fachforum hinaus sollen die Themen weiter vorangetrieben werden. Drewes: „Wir werden uns seitens der BHV im weiteren Jahresverlauf auch weiter verstärkt mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen, Formate und Angebote weiterentwickeln.“
Mehr als 150 Teilnehmer verschiedener Branchen – etwa Industrievertreter, Reeder, Projektlogistiker und Versicherungsmakler aus ganz Deutschland – werden wieder zur Veranstaltung erwartet. Dass sich in Bremen das Fachforum Projektlogistik etabliert hat, kommt nicht von ungefähr: Die Häfen in Bremen und Bremerhaven gehören zu den führenden Drehscheiben von Projektladung und Schwergut in Europa.
Das Breakbulk, also Projektladung und Stückgut, in der Region sehr verankert ist, zeigt sich auch an anderer Stelle: 2020 findet vom 26. bis 28. Mai zum dritten Mal in Folge die Breakbulk Europe in Bremen mit mehr als 550 Ausstellern statt. "Wir erwarten wieder mehr als 10 000 Fachbesucher in den Messehallen", sagt Michael Skiba, Marketingleiter bei der stadtbremischen Hafengesellschaft Bremenports, die die Fachmesse in die Hansestadt geholt hat. "Wir haben uns auch für die Breakbulk 2021 und 2022 beworben." Welche Bewerber es noch gebe, sei nicht bekannt. "Ich denke, Rotterdam hat auch Interesse. Wir erwarten in den nächsten Tagen eine Entscheidung.
Die Breakbulk-Veranstaltungen gelten als Leitmessen der Branche. Neben der Breakbulk Europe gibt es die Breakbulk Americas in Houston, die Breakbulk Middle in Dubai und die Breakbulk China in Schanghai.
Weitere Informationen
Anmeldungen für das Fachforum Projektlogistik nimmt die Bremische Hafenvertretung bis zum 3. Januar entgegen, per Mail unter office@bhv-bremen.de oder per Post unter Bremische Hafenvertretung, Martini-straße 50, 28195 Bremen.