Der Gesamthafenbetriebsverein (GHB) kann als Personaldienstleister für die bremische Hafen- und Logistikwirtschaft weiter tätig sein: Dem von der Geschäftsführung vorgelegtem Insolvenzplan hat nach Angaben von GHB-Sanierungsvorstand Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH die Gläubigerseite mit 99,92 Prozent zugestimmt. Das Amtsgericht Bremen habe den vorgelegten Plan bereits bestätigt, er werde damit Mitte Mai rechtskräftig, so Kaufmann. Das Verfahren in Eigenverwaltung könne dann in den kommenden Wochen aufgehoben werden. „Rund 770 Arbeitsplätze bleiben damit erhalten.“
Die Aufgabe des GHB ist es, Unternehmen der Hafenwirtschaft in Bremen und Bremerhaven bei Bedarf zusätzliches Personal zur Verfügung zu stellen, um Auftragsspitzen abzufedern. Diese Idee hat eine über hundertjährige Geschichte. Träger des Personaldienstleisters sind die Gewerkschaft Verdi und der Unternehmensverband Bremische Häfen. Der GHB war aber seit ein paar Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. „In den bremischen Häfen gibt es Rückgänge beim Gesamtgüterumschlag und auch der Gesamthafenbetriebsverein verzeichnete seit 2016 sinkende Umsätze und Schichten“, heißt es. Ein im vergangenen Jahr verhandeltes Zukunftskonzept konnte zudem nicht wie geplant umgesetzt werden, die Verantwortlichen stellten daher Anfang Dezember einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.
Ziel des Verfahrens war die nachhaltige Neuaufstellung und Anpassung der Unternehmensstrukturen an die veränderten Rahmenbedingungen. Dafür werden nun unter anderem die laufenden Kosten gesenkt, die Verwaltung zentralisiert und auch millionenschwere Sozialplanmaßnahmen zum Ausgleich sozialer Härten beim Personalabbau eingesetzt. Aus dem Verein wird zudem nun eine GmbH, aber der Rechtsträger und damit das Unternehmen bleibt weiter erhalten.
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