Die Bremer Landesbank erwartet für das Geschäftsjahr 2016 einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro vor Steuern und damit mehr als gedacht.
Wie der Vorstand des Instituts am Donnerstagabend mitteilte, liegt das Minus nach aktuellen Einschätzungen bei 1,4 Milliarden Euro vor Steuern. Im Dezember war noch von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag die Rede. Die BLB begründete die neuerliche Korrektur der Zahlen mit der nochmals gestiegenen Risikovorsorge im Schiffskreditportfolio. Diese macht für das vergangene Jahr den Angaben zufolge nun gut 1,6 Milliarden Euro aus.
Wegen ihrer faulen Schiffskredite war die Bank im vergangenen Jahr in Schieflage geraten. Weil die Bank die Verluste nicht mehr aus eigener Kraft stemmen konnte, verkauften Bremen und der Sparkassenverband Niedersachsen ihre Anteile an der BLB. Seit Anfang des Jahres ist die niedersächsische NordLB nun alleinige Eigentümerin - mit allen Rechten und Pflichten. Denn im Zuge der Übernahme wurde zwischen NordLB und BLB ein sogenannter Beherrschungsvertrag abgeschlossen. Dieser sieht vor, dass die Bremer Landesbank den Weisungen der Konzernmutter unterstellt ist. Gleichzeitig bedeutet die Abmachung, dass im Fall eines Verlustes und etwaiger Jahresfehlbeträge beim Tochterunternehmen nun die NordLB einspringen muss. Das gilt nicht, so teilte die Bremer Landesbank ebenfalls am Donnerstagabend mit, „wenn diese nach Entscheidung der Trägerversammlung der BLB durch eine Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen“ ausgeglichen werden.
Laut Mitteilung sind derzeit eine Kapitalerhöhung durch die NordLB und weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Kapitalquote in Vorbereitung. Konkreter wurde das Institut zunächst nicht.