Deutschland und die Niederlande wollen 128 Millionen Euro in den Ausbau der Bahnstrecke von Groningen nach Bremen investieren. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Bremen, Niedersachsen und die Provinz Groningen am Donnerstag im niederländischen Winschoten. Ins Auge gefasst ist ein Ausbau der als Wunderline bezeichneten Grenzverbindung in zwei Stufen, wobei die Fahrzeit von 2:43 Stunden auf 2:11 Stunden gesenkt werden soll. Derzeit ist der Verkehr auf der Strecke wegen der Ende 2015 von einem Frachtschiff zerstörten Friesenbrücke unterbrochen. Sie soll bis 2024 durch einen Neubau ersetzt werden.
Vereinbart ist, dass zusätzlich zu dem einmal pro Stunde pendelnden Regionalzug zwischen Groningen und Leer alle zwei Stunden ein Regionalexpress eingesetzt wird, der nur an einigen Stationen hält und bis Bremen durchfährt. Die Verbindung soll für höhere Geschwindigkeiten und teilweise zweigleisig ausgebaut werden. Auch sollen Bahnsteige angepasst und in die Signaltechnik investiert werden. Eine Elektrifizierung der Strecke, die weiterhin nur von Regionalzügen genutzt werden soll, ist nicht geplant. Fernzüge wie etwa ein Intercity sind nicht geplant. Für den Güterverkehr ist die Strecke nach einer Studie bedeutungslos.
Schon viele Jahre hatten die Niederlande auf einen Ausbau der Grenzstrecke gepocht, über die lange Zeit nur zwei Zugpaare pro Tag nach Niedersachsen fuhren. Der Wunsch war ein schneller Zug, idealerweise von Amsterdam über Groningen und Bremen nach Hamburg. Auf deutscher Seite gab es aber bis vor kurzem wenig Interesse an der schwach genutzten Linie. Mit der Kooperationsvereinbarung soll sich das nun ändern. Die Erwartung ist, dass Niederländer mit der Bahn schneller einen Arbeitsplatz in Deutschland erreichen und Studenten und Ausflügler von der Linie profitieren. (dpa)