Ryanair zeigt, dass sich Manchester-Kapitalismus steigern lässt: Man sollte es Dublin-Kapitalismus nennen. Da löst der Billigflieger seine Basis am Bremer Airport auf und zieht seine zwei Maschinen ab. Das ist die Reaktion des Unternehmens darauf, dass Menschen in Deutschland erst am vergangenen Freitag wieder von ihrem Streikrecht Gebrauch gemacht haben, worauf sie nach Artikel 9 im Grundgesetz ein Anrecht haben.
Offiziell wird das seitens Ryanair mit einem schlechten dritten Quartal und steigenden Kerosinpreisen begründet. Diese Reaktion erscheint so, als ob man einem eingeschnappten Ryanair-Chef Michael O’Leary von seinem Benzinkanister die Tülle geklaut hätte an der Tankstelle der Eitelkeiten.
Dabei merkt er nicht, wie er selbst am Image seiner Firma sägt. Trotz des Kettengerassels muss sich O’Leary am Ende zähneknirschend wie bereits in anderen Ländern auch in Deutschland auf einen Tarifvertrag einlassen. Der Bremer Airport wiederum tut bei der Streichung der Verbindungen so, als ob nichts wäre. Auch solch eine Reaktion kann zu Imageverlust führen, was am Ende Bremen insgesamt trifft.