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Frauen in Führungsetagen In Bremen gibt es wenige Chefinnen

Bremen. In den Führungsetagen Bremer Unternehmen sitzen unterdurchschnittlich wenige Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts-Auskunftsdienstes Creditreform. In der Hansestadt liegt die Frauenquote lediglich bei 17,9 Prozent.
17.10.2011, 17:21 Uhr
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Von Sebastian Manz

Bremen. In den Führungsetagen Bremer Unternehmen sitzen unterdurchschnittlich wenige Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Wirtschafts-Auskunftsdienstes Creditreform. Demnach ist bei knapp jedem fünften (18,9 Prozent) mittelständischen Unternehmen in Deutschland zumindest eine Frau in der obersten Führungsebene vertreten. In der Hansestadt dagegen liegt die Frauenquote lediglich bei 17,9 Prozent, in Bremerhaven bei 18,0 Prozent.

„Diese Zahlen finden ihre Ursache in den dominierenden Schlüsselbranchen des Landes: So sind gerade die technologisch geprägten Branchen naturgemäß Männerdomänen“, sagt Verena Dahlke, Geschäftsführende Gesellschafterin von Creditreform Bremen.

Unterteilt nach Wirtschaftsbereichen sind weibliche Führungskräfte in den Bremer mittelständischen Betrieben am stärksten vertreten in den Bereichen Erziehung und Unterricht (29,7 Prozent der Unternehmen) gefolgt von Gesundheit und Sozialwesen (26,0 Prozent) sowie Kunst, Unterhaltung, Erholung (25,3 Prozent) und der Grundstücks- und Wohnungsverwaltung (24,6 Prozent). Am wenigsten finden sich Frauen in den Führungsriegen Bremer Mittelständler im Baugewerbe (9,5 Prozent der Unternehmen) sowie in den Bereichen Verkehr (11,9 Prozent) und der Informations- und Kommunikationstechnik (13,8 Prozent).

Eine generelle Quotenregelung lehnt Dahlke ab. „Wichtiger als eine gesetzliche Regelung sind innerbetriebliche Förderungsmaßnahmen und gute Rahmenbedingungen für Teilzeit- oder Vollzeitberufstätigkeit von Eltern“, sagt sie. Andere Bremer Unternehmerinnen stehen einer Quotenregelung weniger skeptisch gegenüber. „Ich denke, dass hier eine Quote erforderlich sein wird, um das enge Netzwerk gewachsener Männerfreundschaften ein wenig aufzubrechen“, sagt Wiebke Hamm, Inhaberin der Design-Agentur Abraxas Medien. Gleichzeitig lehne sie jedoch eine Quotenregelung ab, wenn es um die Leitung eines Unternehmens gehe. Gleicher Ansicht ist die Bremer Landesvorsitzende des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU), Cornelia Hopp: „Wir brauchen verbindliche Strukturen, sonst kommen wir in dieser Frage nicht weiter“, sagt sie. Handelskammer-Syndikus Andreas Otto setzt dagegen auf Freiwilligkeit: „Gesetzliche Regelungen führen nur zu weiterer Bürokratisierung und zusätzlichen Hemmnissen für die Unternehmen“, meint er.

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