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Container, die es nie gab Insolvenzverfahren im Fall P&R eröffnet

Nun endlich ist das Insolvenzverfahren um die Containerinvestment-Gruppe P&R eröffnet. Es wird zu einem der größten Anlage-Betrugsfälle werden. Was nun auf die 54 000 geprellten Anleger zukommt.
24.07.2018, 18:46 Uhr
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Insolvenzverfahren im Fall P&R eröffnet
Von Lisa Schröder

München/Bremen. In einem der mutmaßlich größten Anlage-Betrugsfälle der vergangenen Jahrzehnte können Zehntausende Gläubiger und Geprellte der insolventen Containerinvestment-Gruppe P&R nun ihre Forderungen anmelden. Das Insolvenzverfahren wurde am Dienstag offiziell eröffnet. 54 000 Anleger können ihre Ansprüche jetzt geltend machen. Entsprechende Angaben des Insolvenzverwalters Michael Jaffé bestätigte das Münchner Amtsgericht. Das P&R-Management soll in großem Umfang Scheingeschäfte betrieben haben. Laut Insolvenzverwalter hatte die Unternehmensgruppe 1,6 Millionen Container in den Büchern stehen, die an Anleger verkauft wurden. Tatsächlich existierten nach derzeitigem Stand jedoch nur knapp 620 000 Container.

Wie hoch der Schaden und wie viel Vermögen noch vorhanden ist, ist unklar. Bekannt ist, dass die P&R-Anleger in den vergangenen fünf Jahren etwa 3,5 Milliarden Euro investierten. Nach Einschätzung der Kanzlei handelte es sich um ein Schneeballsystem. Der Bremer Anwalt Jan-Henning Ahrens vertritt viele geschädigte Anleger aus der Region. Er empfiehlt Betroffenen, nun unbedingt die Zurückhaltung aufzugeben und den Vertrieb des Investments auf Schadenersatz zu verklagen. Weil Teile der Container nicht existiert haben, könnte es sogar durchaus sein, dass die Insolvenzverwalter Mieteinnahmen von Anlegern zurückforderten. "Das wird sehr unschön werden."

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