Dublin·Madrid. Das schuldengeplagte Irland ist gestern mit einem zunächst vorsichtigen Gehversuch an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Die staatliche Schuldenagentur platzierte erfolgreich Geldmarktpapiere mit einer kurzen Laufzeit von drei Monaten im Volumen von 500 Millionen Euro. Irland muss für das Geld 1,8 Prozent Zinsen zahlen. Das ist weniger als die großen Krisenländer Spanien und Italien in dieser Laufzeit bieten müssen. Die Anleihe war 2,8-fach überzeichnet. Irland war im Herbst 2010 als erstes Land unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft.
Bei einer Auktion in Spanien stieg der Zinsdruck dagegen gestern weiter, wie aus Angaben der nationalen Schuldenagentur hervorgeht. Zwar konnte man das Platzierungsziel von drei Milliarden Euro erreichen – allerdings zu abermals höheren Zinsen. In Madrid kam ein Anleihe-Dreierpack mit Laufzeiten bis 2015, 2016 und 2022 unter den Hammer. Im richtungweisenden Zehnjahresbereich verlangten Investoren Zinsen in Höhe von 6,43 Prozent. Am 7. Juni waren es noch 6,04 Prozent gewesen.