Der Jade-Weser-Port hat bislang in keinem Jahr erfüllt, was er in der Prognose an Containern hätte umschlagen sollen – das ist bekannt. Es ist auch legitim, ein Projekt infrage zu stellen und zu fragen, ob eine Beteiligung noch sinnvoll ist.
Doch eines sollte inzwischen ebenso bekannt sein: Wegen des Größenwachstums bei Containerschiffen wird sich der Jade-Weser-Port als Tiefwasserhafen mittelfristig als das wesentliche Standbein herausstellen, das dem Hafenstandort Deutschland ermöglicht, im Wettbewerb der europäischen Häfen mithalten zu können. Denn ohne einen Tiefwasserhafen werden einige der Großcontainerschiffe sonst einfach an der deutschen Küste vorbeifahren.
Es ist bei vermutlich steigendem Containerverkehr nicht davon auszugehen, dass Bremerhaven und Hamburg durch den Port perspektivisch weniger Ladung haben werden. Vielmehr geht es darum, durch einen irgendwann voll ausgelasteten Tiefwasserhafen und durch mehr Ladung die Logistik an allen Hafenstandorten in Deutschland zu stärken.