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Deutsche Bank Jahr voller Veränderungen bei der Deutschen Bank

2016 war für die Deutsche Bank ein Jahr des Umbruchs. Auch in Bremen und dem dazugehörigen Marktgebiet hat es Veränderungen gegeben.
21.06.2017, 17:50 Uhr
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Jahr voller Veränderungen bei der Deutschen Bank
Von Maren Beneke

Die Veränderungen bei der Deutschen Bank sind groß und noch längst nicht abgeschlossen. Der Konzern hat seine Geschäftsregionen neu sortiert, er verkleinert sein Filialnetz und baut Stellen ab. Veränderungen, die auch am Bremer Standort nicht spurlos vorbeigegangen sind.

Doch trotz dieses Umbruches: Ludwig Blomeyer, der im neuen Marktgebiet Bremen/Osnabrück für die Firmenkunden zuständig ist, ist optimistisch. Und auch über den Geschäftsverlauf mag er nicht meckern. Im Gegenteil: Mit dem vergangenen Jahr und den ersten vier Monaten von 2017 „sind wir insgesamt sehr zufrieden“. Nach all den Unsicherheitsfaktoren wie etwa den Rechtsstreitigkeiten, die seinen Konzern zuletzt belastet haben, schaue man nun nach vorn.

Das heißt unter anderem, dass der Konzern zwar international bleiben will, sich aber gleichzeitig stärker auf den deutschen Heimatmarkt konzentrieren möchte. Nach vorne schauen heißt außerdem, dass die Digitalisierung und die Produkte und Dienstleistungen, die damit zusammenhängen, ein noch größeres Gewicht bekommen sollen.

Neue Geschäftsregionen

So wurden passend zu den sieben neuen Geschäftsregionen sieben regionale Beratungscenter gegründet. Seit April sind nach Unternehmensangaben gut 100 Mitarbeiter allein in Hamburg damit beschäftigt, die Kunden in allen möglichen Finanzfragen zu unterstützen.

Und das geht nun auch außerhalb der üblichen Filialöffnungszeiten. „In der Vergangenheit sind wir nicht da gewesen, wenn der Kunde die Zeit hatte, sich Gedanken über Finanzierung zu machen“, sagt Sabine Niemeyer, Leiterin des Privatkundengeschäfts in Bremen/Osnabrück. Heute werde solch ein Service erwartet.

Auch, weil die Kunden der Deutschen Bank Kontoführungsgebühren bezahlen müssen. „Ein Konto hat seinen Preis“, sagt Blomeyer. Mit diesem Geld werde unter anderem dafür gesorgt, dass der Konzern seine Digitalisierungsstrategie weiter vorantreiben könne. Allein 2016 ließ sich das Institut diesen Bereich 200 Millionen Euro kosten. Es entstehen neue Apps und Online-Dienstleistungen, aber auch in die Prozesse dahinter muss die Bank viel Geld stecken.

Online- und Offline-Beratung

„Jeder zweite Kunde kommt nur einmal im Jahr in die Filiale“, begründet Niemeyer. Um die Kundenbindung zu erhalten und im besten Fall auszubauen, müssten die Menschen online abgeholt werden. Niemeyer sagt aber auch: „Es geht nicht nur online.“ Die persönliche Beratung bleibe in Zukunft ebenso wichtig.

Und in diesem Feld hat sich zumindest für die Bremer Kunden nach ihren Angaben auch nach all den Umstrukturierungen nicht viel verändert: Zwar gibt es die Filialen in Hemelingen, Huchting und der Neustadt nicht mehr. Die meisten Berater seien aber an den Domshof umgezogen, sodass ein Großteil der Kunden seinen persönlichen Kontakt habe behalten können.

Zum Marktgebiet Bremen/Osnabrück gehören heute neben der Hansestadt Standorte wie Stade, Lingen, Leer und Osnabrück. Über die gesamte Region gesehen musste Niemeyer im vergangenen Jahr neun Filialen schließen. Übrig geblieben sind 16 Standorte und fünf Finanzagenturen.

15 Stellen weniger

Nach Angaben der Privatkunden-Leiterin sind im Marktgebiet unterm Strich dabei etwa 15 Stellen weggefallen. In Bremen sind es demnach nun fünf Jobs weniger. Die betroffenen Mitarbeiter hätten Abfindungsangebote angenommen oder sich auf Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen eingelassen. Betriebsbedingte Kündigungen habe es nicht gegeben.

Der Bremer Betriebsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Rainer Martens, sagt, es sei schwierig, den Jobabbau zu spezifizieren: Wegen der Neuaufstellung der Vertriebsorganisation ist eine Vergleichbarkeit seiner Aussage nach schwierig. Insgesamt arbeiten in Bremen nun gut 169 Menschen für den Konzern.

Einen Teil der Kunden hat die Deutsche Bank zumindest im Bremer Gebiet – dazu gehören die Filialen in Bremerhaven, Schwachhausen, Bremen-Nord und am Domshof – zuletzt aber verloren: Nach eigenen Angaben betreut das Institut derzeit etwa 69.000 Kunden, Ende 2015 waren es mehr als 72.000 und im Jahr davor 79.000.

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