Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fusion mit Karstadt Kaufhof streicht 2600 Stellen

Durch die Fusion von Karstadt und Kaufhof müssen viele Mitarbeiter gehen. Warenhäuser sollen aber nicht geschlossen werden – selbst an Doppelstandorten wie Bremen.
25.01.2019, 15:57 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Erich Reimann

Bei der Kaufhauskette Kaufhof sollen im Zuge der Fusion mit Konkurrent Karstadt 2600 Stellen abgebaut werden. Das kündigte Karstadt am Freitag an. Konzernchef Stephan Fanderl betont dabei, in seinem derzeitigen Zustand sei Kaufhof „langfristig nicht überlebensfähig“. In Bremen arbeiten mehr als 100 Menschen für das Warenhaus.

Rund 1000 Vollzeitstellen sollen in den Führungs- und Verwaltungsstrukturen wegfallen, weitere 1600 Vollzeitstellen in den Filialen, wie der Konzern mitteilte. Sanierungsbedingte Filialschließungen sind dagegen vorläufig nicht geplant. In Städten wie Bremen, in denen es Filialen von beiden Kaufhäusern gibt, sollen zudem beide Niederlassungen erhalten bleiben. In einer Mitteilung bezeichnete Karstadt das als Chancen "zur Schwerpunktbildung und Differenzierung“.

Ende der Tarifbindung

Der Konzern will die wichtigsten Führungs- und Verwaltungsstrukturen beider Warenhäuser künftig in der bisherigen Karstadt-Zentrale in Essen bündeln. Am Standort Köln, bisher der Sitz der Kaufhof-Zentrale, soll ein Kompetenz-Center für Digitalisierung und E-Commerce aufgebaut werden. Außerdem soll von hier aus das Gastronomie- und Lebensmittelgeschäft gesteuert werden. Um Kosten zu sparen, wird Kaufhof außerdem aus der Tarifbindung aussteigen. Das Unternehmen strebe eine individuelle Tariflösung an, die der wirtschaftlichen Notsituation von Kaufhof Rechnung trage, hieße es.

Fanderl soll aus den beiden schwächelnden Konzernen einen auch im Internet-Zeitalter wettbewerbsfähigen Handelskonzern machen. Dabei steht er unter erheblichem Druck. Nach Karstadt-Angaben blieb das Weihnachtsgeschäft bei Kaufhof deutlich unter den Erwartungen. Auch bei Karstadt soll es nicht gut gelaufen sein.

Konkurrenz durch Online-Händler

Der Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof ist aus der Not geboren. Beiden macht seit Jahren der Siegeszug von Billiganbietern wie Primark und Online-Händlern wie Amazon zu schaffen, aber auch die Konkurrenz der großen Einkaufszentren. Von dem Zusammenschluss erhoffen sich die beiden Ketten eine Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition. Die Mehrheit am neuen Gemeinschaftsunternehmen hält der bisherige Karstadt-Eigentümer René Benko. Der Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company bleibt als Minderheitseigentümer an Bord.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)