Mit dem Reisen, so scheint es gerade, könnte es schon bald wieder losgehen. Die EU-Staaten sprechen über eine Öffnung der Grenzen, Airlines bereiten die Wiederaufnahme ihrer Verbindungen vor, Flughäfen spielen neue Sicherheitsregeln durch. Offenbar steigen die Chancen, den Sommerurlaub nicht nur auf dem eigenen Balkon oder auf einem Campingplatz der Region verbringen zu müssen. Aber die Pläne für eine Wiederaufnahme des Tourismus haben auch etwas Trügerisches.
Denn vieles spricht dafür, dass diese Branche unter den Corona-Folgen lange leiden wird, manches sich dauerhaft wandeln wird. Wenn ein Konzern wie Tui – ungeachtet eines staatlichen Notkredits der KfW – Tausende Stellen streicht und fast ein Drittel seiner Verwaltungskosten senken will, ist das ein bitteres Signal. Das frühere Geschäft erscheint außer Reichweite.
Urlaub in Deutschland und Individualreisen waren auch schon vor Corona ein Trend. Andere Länder und Kulturen kennenzulernen, ist ein menschliches Grundbedürfnis, doch die Pandemie stellt alte Reisegewohnheiten infrage. Wohin die Reise geht für die Tourismusbranche, vermag niemand zu sagen.