Bauklötze kennen viele aus dem Kindergarten. Es gibt sie in verschiedenen Farben, meist sind sie aus Holz und: Sie lassen sich stapeln und in verschiedenen Variationen kombinieren. Seit jeher hat sich nichts an ihrer Funktionsweise verändert. Auf dem Gelände von CHS Container in Oslebshausen stehen etwa 1500 Bauklötze. Aufgereiht und gestapelt. Nur sind diese Klötze nicht aus Holz, sondern aus Metall. Denn das Unternehmen baut Schiffscontainer um, zum Beispiel in mobile Werkstätten für die Bundeswehr oder in Labore für Forschungszentren.
„Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht machen“, sagt Christian Leopold, Geschäftsführer von CHS Container Handel. Die Blechgehäuse werden im Inneren neu verkleidet, bei Wunsch mit Laminat oder Teppich ausgelegt und später zum Beispiel als Klassenraum in Schulen genutzt.
Wie auch in Schulen liegt in der Produktionshalle ein Schweißgeruch in der Luft – nur kommt dieser Geruch nicht vom Schweiß, sondern vom Schweißen. Das liegt daran, dass die Container häufig in Länge oder Höhe gekürzt werden. Nachdem Mitarbeiter die Container in Teilen auseinanderflexen, müssen sie wieder aneinander geschweißt werden. Etwa 80 Menschen arbeiten bei CHS Spezialcontainer, dem Tochterunternehmen, das die metallenen Bauklötze umrüstet. An der Decke der riesigen Produktionshalle fährt ein Kran entlang, um die Container von Station zu Station tragen: Der Standardcontainer ist etwa sechs Meter lang, etwa zweineinhalb Meter breit und ebenso hoch.
Nachdem die groben Metallarbeiten gemacht sind, geht es für die Blechgehäuse zum Lackieren, wo das Äußere an die Wünsche der Kunden angepasst wird. Derzeit ist die dominierende Farbe Dunkelgrün, denn besonders das Militär als Auftraggeber ist an den Containern interessiert: „Mobilität ist besonders in diesen Bereichen ein großer Vorteil“, erklärt Leopold. Das Bremer Unternehmen setzt dabei auf Plug-and-play-Lösungen, auf Fertiglösungen. Die Container sind bei der Auslieferung also schon ausgerüstet, sei es mit den Arbeitsgeräten für die Werkstatt oder mit Garderobenstangen für den Schul- oder Kindergartenflur.
Container seien als Raumlösungen so praktisch, weil sie schnell aufgebaut werden können und modular miteinander kombinierbar sind: „In drei Monaten können wir so einen Kindergarten auf die Beine stellen“, sagt Geschäftsführer Christian Leopold. Werden die Räume nicht mehr benötigt, lassen sie sich ebenso schnell abbauen. Dann geht es zurück nach Oslebshausen, wo die großen Bauklötze wieder aufeinandergestapelt werden. Für einen neuen Zweck.