In Bremen sollen für die neue Ariane 6-Trägerrakete künftig zwölf Oberstufen gebaut werden statt bisher sieben. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der ArianeGroup, Alain Charmeau, zu Beginn der Weltraum-Konferenz MoreSpace im Bremer Park Hotel.
Denn die neue Ariane 6 soll doppelt so oft fliegen wie die die Ariane 5. „Durch das Ariane-Programm kann Europa selbst entscheiden, wann es seine Satelliten ins All bringt“, sagte der Franzose vor den 200 Teilnehmern der Konferenz. Gleichzeitig lobte er Bremen als Raumfahrtstandort: „Die Kombination von Großindustrie zu den Firmen, Forschung, Universität und Hochschulen und Schulen für die Raumfahrt ist einzigartig.“ Der Bremer Standort der ArianeGroup profitiere davon. Hier habe das Unternehmen allein 500 von deutschlandweit 1200 Mitarbeitern.
Voll im Plan für Ariane 6
Bei der Ariane 6 liege das Unternehmen voll im Plan. Im Juli 2020 wird die erste Ariane 6 starten. Sie sei bereits verkauft, es gibt also genug Interesse an der neuen Trägerrakete. Erster Kunde ist die EU-Kommission. Denn die Rakete wird vier neue Galileo-Navigationssatelliten in den Orbit bringen.
Der ArianeGroup-Geschäftsführer Pierre Godart lobte ebenso das Land Bremen. Es sei ein Musterbeispiel für das gute Miteinander zwischen Politik und Industrie sagte Godart zu Beginn der Konferenz. Er wies jedoch auf den zunehmenden Wettbewerb hin in der Raumfahrt: „Es gibt immer mehr Akteure, die bereit sind Milliarden in die Hand zu nehmen.“ Doch beispielsweise Länder wie die USA und China lassen bei sich nur die Unternehmen aus eigenen Landen zum Zuge kommen, die Aufträge in Europa stünden dagegen Unternehmen aus aller Welt offen. Daher forderte er auch von Europa mehr Protektionismus, wie ihn die USA und China betreibe. Dazu äußerte er eine Bitte: „Wir brauchen hier eine Präferenz für die institutionellen Starts: Die europäischen Staaten sollten sich dazu verpflichten, mindestens fünf Ariane-6-Trägerrakteten pro Jahr abzunehmen.“ Denn die anderen Wettbewerber würden mit immer aggressiveren Preisen in den europäischen Trägerraketenmarkt einzudringen.
Bremen würde davon profitieren. Denn die ArianeGroup investiert gerade 40 Millionen Euro in den Standort in der Hansestadt. Das Geld werde in Gebäude, aber auch Forschung und Bildung investiert. Jedes Jahr beginnen 40 Dualstudenten ihre Ausbildung am Bremer Standort. So dankte Alain Charmeau am Ende auch an Bremens Bürgermeister Carsten Sieling. Charmeau sagte: „Sie haben uns immer politisch unterstützt – hier in Bremen, in Berlin, in ‚Buten-Bremen‘ und in der Welt. Das ist wichtig.“